Von Klassisch über Shabby-Chic – welche Einrichtungsstile gibt es?

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Jede Zeit hat ihren Einrichtungsstil – nur die Gegenwart scheinbar nicht. Denn das Wohnumfeld von heute wird vor allem durch das Nebeneinander vieler Einrichtungsstile geprägt. Die Kunst der individuellen Wohngestaltung besteht darin, mit diesen Anregungen konstruktiv umzugehen.

Historische Einrichtungsstile

Möbel vergangener Epochen üben einen großen Reiz aus. Sie waren damals wie heute Statussymbole – aber als Neuanfertigungen haben sie auch einen konkreten praktischen Gebrauchswert und können die Atmosphäre eines Raumes gezielt beeinflussen. Die großen und reich verzierten Schränke der Renaissance beispielsweise schaffen einen Hauch von Märchen im Schlafzimmer, die gerundeten und eleganten Formen des Barock lockern die geraden Linien der modernen Funktionsmöbel auf.
Eine komplette Einrichtung in einem historischen Stil ist nicht ratsam. Denn auf die differenzierteren Wohnbedürfnisse von heute sind die Möbel von damals nicht eingestellt. Ein entsprechend ausgestattetes Zimmer erhält schnell einen musealen Charakter. Aber einzelne Stücke können das Ambiente angenehm aufhellen. Ein Tisch aus der Biedermeier-Zeit mit seinen geschwungen Beinen und den entsprechenden Stühlen dazu schafft eine besonders einladende Atmosphäre. Der zeitgleich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Europa aufgekommene Empire-Stil ist in seiner autoritären Wirkung ideal für einen Schreibtisch.

Kolonialstil und Gründerzeit

Im 19. Jahrhundert bildeten sich als dominierende Stile international der Kolonialstil und in Deutschland ab 1870 der Gründerzeit-Stil aus. Beiden Möbelstilen ist eigen, dass sie ausgesprochen wuchtig und repräsentativ wirken. Während der Kolonialstil insbesondere tropische Hölzer und exotische Ornamentik „importierte“, war die Gründerzeit darauf bedacht, geschlossene und Wohnlandschaften für große Räume in einheitlicher Optik herzustellen. Entsprechend sind beide Einrichtungsstile auch nicht geeignet, mit Ergänzungsstücken zu modernen Zimmerausstattungen beizutragen. Wer eine Wohnung in der „Belle Etage“ eines Gründerzeithauses bewohnt, hat genug Platz, den Stil auch im eigenen Wohnzimmer umzusetzen. Der Kolonialstil hat den Vorteil, dass er sich auch mit exotischen Zugaben verträgt, die nicht unbedingt historisch sein müssen.

Die Einrichtungsstile des 20. Jahrhunderts

Der Jugendstil kam zwar schon Ende des 19. Jahrhunderts auf, prägte aber vor allem die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts. Er betonte die Handwerklichkeit der Möbel und schuf eine Ornamentik, die sich an der Natur orientierte. Das dekorative Element wurde von der entsprechend bezeichneten „Art Decor“ in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zur Vollendung gebracht.
Als Gegenbewegung formierte sich in der gleichen Zeit der Bauhaus-Stil. Er begründete mit seiner Devise „Die Funktion bestimmt das Design“ unsere heutige moderne Einrichtung.
„Alle Einrichtungsstile auf einmal“ geht mit dem „Shabby Chic“. Hier können die Möbel auch deutlich abgenutzt sein, Hauptsache, sie sind liebevoll und detailfreudig mit persönlichen Utensilien dekoriert. Informationen zu weiteren Stilen finden Sie hier: Einrichtungsstile bei raumideen.org.

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Klaus Peters

Klaus Peters, 1970 in Dresden geboren, hat vor 10 Jahren seinen Handwerksmeister an der Meisterschule Hannover gemacht. Seit 2001 arbeitet und lebt der Frauenschwarm als selbständiger Handwerker (Gas & Wasser) in Berlin. Seit sein Sohn ihm vor zwei Jahren das Internet näher gebracht hat, ist der Naturliebhaber und Angler mittlerweile ein passionierter Blogger und Online-Redakteur in seiner Branche. Texte zu den Themen Garten, Möbel, Ein- und Umzug sowie Dekoration und Bau sind sein täglich Brot.

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