Reduktion auf kleinsten Raum
Downsizing liegt voll im Trend, nicht nur Marie Kondo hat mit ihren „Aufräumvideos“ dazu beigetragen, die Freude daran sich von Dingen zu trennen und sich auf das Wesentliche zu reduzieren verbreitet sich in allen Bevölkerungsschichten.
Im Tiny House ist Platz für das Nötigste, Nippes, raumfordernde Deko und unnötiger Krimskrams haben hier keinen Platz. Das erleichtert das Leben, spart Kosten und macht auch die Hausarbeit einfacher.
Was toll klingt ist allerdings nicht für jeden geeignet, vor allem nicht auf lange Sicht. Personen mit dem Hang zum Sammeln oder besonders Modebewusste die ständig Kleidung anschaffen werden in einem Tiny House nicht wirklich glücklich werden.
Für Interessierte stehen im WWW Planungsbeispiele zur Verfügung, viele auf Tiny Houses spezialisierte Unternehmen stellen auch immer mehr auf Fachmessen aus.
Video: ➤ Wenn ein Tiny House zu klein wird & weitere NACHTEILE eines Tiny Houses! I TINY HOUSE DEUTSCHLAND
Tiny House Vorteile & Nachteile
Ganz klar: der Preis. Die Errichtungskosten pro Quadratmeter Wohnraum liegen zwar im selben Bereich wie die bei einem herkömmlichen Haus, durch die Größe reduziert sich der Betrag aber enorm.
Die übliche Grundrissgröße beträgt 2,55 mal 7 Meter, in dieser Größe kann ein Tiny House auch auf einem Anhänger transportiert werden, was einen weiteren Vorteil darstellt. Fest stehende Ausführungen weichen geringfügig von diesen Maßen ab.
Weitere klare Vorteile sind die geringen Betriebs- und Unterhaltskosten sowie der reduzierte Aufwand an Ressourcen beim Bau selbst.
Doch auch Nachteile gibt es: Ein Tiny House wächst nicht mit wenn sich die Familie vergrößert, in einem herkömmlichen Haus kann man das Dachgeschoß ausbauen oder einen Anbau errichten.
Mobile Tiny Houses mögen verlockend sein, haben aber in den Bereichen Finanzierung und Versicherung Nachteile, da zum Beispiel Sicherheiten für die Abdeckung eines Kredits in Form eines Grundstücks fehlen.
Wie lebt es sich in einem Tiny House
Eigentlich ganz gut. Man hat bildhaft gesprochen alles in Griffweite, kurze Wege und immer alles im Blick. Kuschelig warm wird es mehr oder weniger in Sekunden, vorausgesetzt das Objekt ist auch entsprechend gedämmt- was nicht immer der Fall ist.
Die Nassräume in einem Tiny House sind ebenfalls gewöhnungsbedürftig. Duschen auf engstem Raum bietet nicht wirklich die Entspannung und Erholung wie es eigentlich sein sollte.
Auch das gesellige Leben ist eingeschränkt. Platz um Gäste zu empfangen ist keiner Vorhanden, für ein Treffen unter Freunden muss man in den öffentlichen Raum oder eben zu Freunden oder Familie ausweichen.
Tiny House Vorteile & Nachteile zusammengefasst
Womit punktet ein Tiny House?
- geringe Errichtungskosten
- Überschaubarkeit, ökologisch vorteilhaft
- Mobilität wenn gewünscht
Nachteile:
- begrenztes Raumangebot
- keine Erweiterungsmöglichkeiten
- Bewilligungsverfahren bei festen Bauten ident mit dem für „normale“ Wohnhäuser
- Mobile Tiny Houses sind ebenfalls nur auf Grundstücken mit entsprechender Infrastruktur (Kanal, Strom, Wasser) erlaubt
Der Umzug in ein Tiny House muss wohl überlegt sein, denn nicht Jeder ist für diese Form des Wohnens geschaffen. Der zigeunerhafte Flair eines mobilen Tiny Houses steht den Problemen bei Finanzierung und Standortsuche gegenüber.
Wer sich dafür entscheidet hat aber zumindest die Gewissheit besser und komfortabler zu wohnen als in einer der 8-Quadratmeter Miniwohnungen in den Tokyoter Wolkenkratzern.
Klaus Peters
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