So kompliziert und fehleranfällig die Technik auch immer scheinen mag: Tatsächlich erleichtern uns die technischen Errungenschaften der letzten paar Jahrzehnte den Alltag ungemein. Das gilt vor allem für den Haushalt und das unmittelbare Wohnumfeld. Die sogenannten Smart Homes gelten als angenehmer, energieeffizienter und sicherer als Häuser ohne die entsprechende Technik.
Vernetzt und automatisiert: Viel fällt unter den Begriff Smart Home
Das Smart Home wird landläufig oft als komplett computerisiertes Haus verstanden. Das ist so aber nicht ganz korrekt: Das Zuhause ist bereits smart, wenn beispielsweise eine zentrale Unterhaltungseinheit mit Speichermedium für die Unterhaltungselektronik einzelner Räume sowie das große Regal mit DVDs und CDs ersetzt. Im weitesten Sinne ist also auch die Studentenbude mit Rechner und 4 GB Songs auf der Festplatte sowie dem kabellos angeschlossenen Lautsprecher im Badezimmer eine Art von Smart Home.
Viele verschiedene Anbieter mit unterschiedlicher Technologie
Da das Smart Home erst durch die angeschlossenen Geräte wirklich smart wird, spielen viele verschiedene Hersteller mit, und deren Komponenten sind nicht zwangsläufig kompatibel miteinander. Die verwendete Technologie (HomeMatic, ZigBee Pro, WLAN, Bluetooth, DMX u. a.) unterscheidet sich genauso wie Übertragungsarten (Funk, Datenleitung oder Stromleitung) und die Systeme, in denen diese Komponenten genutzt werden können.
Einen einheitlichen Standard gibt es derzeit nicht, und die übertragenen Daten sind auch nicht immer verschlüsselt. Mit der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Art von Smart Home Technologie trifft der Nutzer/die Nutzerin also auch immer eine Entscheidung für oder gegen den Datenschutz.
Ob und inwieweit das Smart Home später erweitert oder überarbeitet werden kann, hängt ebenfalls von der Technologie und der Zukunftsperspektive der anbietenden Firmen ab.
Keine Zukunftsmusik mehr: Das ist alles möglich
Soweit die Theorie hinter dem Begriff Smart Home. Ganz praktisch gesagt kann so ein technikunterstütztes und vernetztes Haus recht viel:
- Im Rahmen der Hausautomatisation können Jalousien, Fenster, Lichter, Unterhaltungselektronik und Alarmanlagen von außen gesteuert werden. Das ist über Fernsteuerung möglich, beispielsweise über das Telefonnetz oder das Internet.
- Ein intelligenter Zähler misst den tatsächlichen Verbrauch von Strom, Gas und Wasser inklusive der Uhrzeit. Über ein Kommunikationsnetz werden die Werte sowohl den Bewohnern vermittelt als auch den Anbietern von Verträgen, so dass diese kostenoptimiert werden können. Den Stromanbietern helfen die Daten, die Leistung der Kraftwerke optimal auszunutzen.
- Sicherheitsrelevante Sensoren im Haus oder in der Wohnung reagieren auf Bewegungen, Erschütterungen, Rauch oder Wasser und senden Warnsignale – über das Internet an die Bewohner, bei Einbruch an die Polizei, bei Feuer an die Feuerwehr.
Video: Wohnen im Smart Home
Der Markt wächst schnell, das Interesse auch
Technik ist störungsanfällig, und die ersten Smart Homes wurden bereits gehackt. Außerdem haben die Anbieter die ersten Technologien bereits wieder eingemottet, der Support ist ausgesetzt, neuere Geräte sind nicht mehr kompatibel. Das mag für manche Nutzer alarmierend sein, tatsächlich zeigt es aber eine sehr positive Entwicklung:
Viele Menschen haben Interesse an Smart Homes, die damit verbundenen Technologien werden rasant schnell weiterentwickelt, der Markt expandiert, und mit dem Interesse der Nutzer wird die Kompatibilität zunehmen. Das ist zukunftsweisend.
Titelbild: © istock.com – scyther5
Klaus Peters
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