Viele Unfälle geschehen im Haus oder Garten. Ein häufiger Grund für Verletzungen sind Gartengeräte, die ihrer Funktion nicht 100%ig nachkommen, da sie nicht ausreichend Sicherheit bieten. Gartengeräte mit Zertifikaten sind hinreichend auf Funktionsfähigkeit und vor allem Sicherheit geprüft. Doch welche dieser Zertifikate haben einen guten Ruf?
Die richtige Auswahl der Materialien – und das aussagekräftige Prüfsiegel
Die Auslese beginnt bei schlechter Auswahl von Hölzern eines Spatens und endet bei minderwertigen Heckenscheren oder Rasenmähern. Das Verletzungsrisiko ist bei beiden Gartengeräten enorm hoch. Bricht ein Spaten plötzlich durch, können dabei mindestens genauso schwerwiegende Verletzungen entstehen wie bei elektrisch betriebenen Geräten. Wer noch unerfahren beim Kauf ist, fällt unter Umständen auf hübsche Etiketten herein, die jedoch kein anerkanntes Prüfsiegel darstellen.
Zertifizierungen aus dem Discounter müssen sehr genau unter die Lupe genommen werden. Zum einen, weil das jeweilige Zertifikat gar nichts über die Sicherheit ausdrückt und zum anderen halten betriebseigene Prüfsiegel oft den nationalen Anforderungen nicht stand. Auf den ersten Blick glauben nämlich viele Verbraucher, dass jedes Siegel etwas über die Sicherheit aussagt. Dem ist nicht so.
Video: Hightech Gartengeräte im Test – Welt der Wunder
Offiziell anerkannte Prüfverfahren – national und international
Das VDE-Institut gehört zu einem der wichtigsten Institute, wenn es um Sicherheit und hochwertige Qualität geht. Von qualifizierten Technikern werden hier jährlich tausende von elektrischen Geräten überprüft. Um das VDE-Siegel zu erhalten, müssen die Geräte einen Härtetest bestehen. Ein gutes Beispiel für eine solche Prüfung ist der Rasenmäher. Dieses Gerät durchläuft ca. 50 Prüfungen, bei denen unterschiedliche Parameter gemessen werden. Eine davon ist die Stillstandserkennung. Sie zeigt an, wie lange der Rasenmäher nach dem Abschalten bis zum Stillstand der Schneidwerkzeuge benötigt. Eine solche Messung ist überaus wichtig. Rotieren die sehr scharfen Schneidblätter beispielsweise bei einem Sturz noch weiter, kann es hier zu schwersten Verletzungen kommen.
Das VDE-Zeichen bestätigt das Einvernehmen des jeweiligen Produkts auf den Normen nationaler wie internationaler Anforderungen. Das VDE-GS-Zeichen wiederum zeigt die Erfüllung der in Deutschland gültigen Sicherheitsstandards an, die dem deutschen Geräte- und Produktsicherheitsgesetz unterliegen. Diese können unter Umständen weitaus höher sein als allgemein internationale Zertifikate!
Wenn der TÜV sein Siegel vergibt
Eines der wichtigsten Siegel ist natürlich das vom TÜV vergebene CB-Siegel. CB steht hierbei für „Certification Body“ und basiert auf einem internationalen Abkommen für die Sicherheit elektrischer Gerätschaften. Allgemein gehört es zu einem der zuverlässigsten Zertifikate. Hersteller unterziehen sich hier im Grunde einer langen Serie von sehr strengen Tests, um ihre Geräte testen zu lassen. Hersteller, die mit die Qualität und Sicherheit ihrer Geräte Verbraucher ansprechen, scheuen sich nicht vor den Härtetests.
Das Anti-Blockier-System einer Gartenschere wird bei einem solchen Test exemplarisch in diversen Situationen geprüft. Und erst, wenn aus all den unterschiedlichen Positionen eine solche Funktion immer den Gartenliebhaber mit seinem blockierenden System schützt, erhält das Gerät sein Siegel.
Genau hinschauen und dann kaufen
Es kann durchaus sein, dass überaus preiswerte Geräte für den Garten aus dem Discounter eine Zeit lang gut arbeiten. Doch bieten sie auch die Sicherheit im Notfall? Geräte, die keine Sicherheitstests durchlaufen sind, können sich als riesige Sicherheitsfalle outen. Es ist daher wichtig, beim Kauf von Gartengeräten auf wenigstens ein anerkanntes Sicherheitssiegel zu achten. Zu diesen Zertifikaten gehören natürlich die allseits bekannte TÜV-Plakette oder auch das VDE-Zeichen.
Titelbild: © istock.com – epantha
Klaus Peters
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