Wer sich ein neues Sofa kaufen möchte, bleibt angesichts des unüberschaubaren Angebots in Einrichtungshäusern oftmals ratlos zurück. Dabei ist es mit einigen Grundkenntnissen gar nicht so schwierig, hochwertige Polstermöbel von Billigsofas zu unterscheiden. Hier ein Überblick über die wichtigsten Qualitätsmerkmale.
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Das Gestell: Materialien und Verbindungen
Viele Menschen entscheiden sich allein aus optischen Gründen für oder gegen ein bestimmtes Sofa. Dabei kommt es gerade bei Polstermöbeln zu einem wesentlichen Teil auch auf die „inneren Werte“ an. Die Rahmenkonstruktion eines Sofas fungiert als Skelett, welches im Idealfall dafür sorgt, dass das Möbelstück auch nach jahrelangem Gebrauch stabil bleibt.
Das Gestell sollte aus diesem Grund aus robustem Massivholz bestehen, denn dieses ist gleichermaßen formbeständig und langlebig. Die Verbindungen der einzelnen Holzteile sollten entweder geschraubt, verdübelt oder verzapft sein. Stellen, die stark beansprucht werden, müssen abgerundet sein, damit sie nicht von innen heraus durchscheuern. Außerdem gilt: Leime sollten unbedingt frei von giftigen Gasen sein, denn diese verteilen sich in der Raumluft und können zu Kopfschmerzen, Husten oder Atembeschwerden führen.
Merkmale einer hochwertigen Unterfederung
Wenn es um Qualitätsmerkmale eines Sofas geht, spielt auch die Unterfederung eine bedeutende Rolle. Sie ist die Basis der Polsterung und wird an der Unterkonstruktion – von einer Rahmenseite zur anderen – befestigt. Bewährt hat sich eine Kombination aus elastischen Gurten im Rückenbereich und Stahlwellenfedern im Sitz. Nur dann, wenn es sich um eine hochwertige Unterfederung handelt, deren Einzelteile gut aufeinander abgestimmt sind, gibt sie der Polsterung ausreichend Halt, sodass diese beim Sitzen nicht durchhängt.
Um Klappergeräusche und Abrieb zu vermeiden, sollte die Unterfederung außerdem mit einer Matte aus Filz, Kokos, Leinen oder Kork abgedeckt sein. Ob die Unterfederung eines Sofas den eigenen Ansprüchen genügt oder zu weich beziehungsweise zu hart ist, kann jedoch nur durch ein Probesitzen vor Ort in Erfahrung gebracht werden.
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Polster und Bezug: nur zum Teil Geschmackssache
Oberhalb der Unterfederung liegt das eigentliche Polster, das zumeist über einen Federkern verfügt oder vollständig aus Kaltschaum besteht. Bezüglich des Kaltschaums gilt: Je schwerer er ist, umso dichter und damit formstabiler ist er. Bei hochwertigen Polstermöbeln werden diese Werte daher vom Hersteller angegeben. Über dem Polster folgen mehrere Schichten Schaumstoff, die für Stabilität und Bequemlichkeit sorgen. Die einzelnen Schaumstoffschichten sollten über verschiedene Härtegrade verfügen, atmungsaktiv und FCKW-frei sein.
Zuletzt folgt ein Polyestervlies, welches die Polsterung und den Bezug vor Beschädigungen schützt. Die Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Bezug ist zwar in erster Linie Geschmackssache, jedoch spielen auch Aspekte wie Strapazierfähigkeit, Lichtbeständigkeit und Pflegeaufwand eine wichtige Rolle. Insbesondere Stoffbezüge sollten über einen Fleckenschutz verfügen und auf Scheuerfestigkeit geprüft worden sein, damit ihre Alltagstauglichkeit gewährleistet ist.
Mühe und Geduld zahlen sich aus
Es lohnt sich, beim Sofa kaufen etwas mehr Zeit zu investieren, Modelle zu vergleichen und die in Frage kommenden Polstermöbel vor Ort zu testen. Scheuen Sie sich auch nicht, detaillierte Fragen an den Verkäufer zu richten, denn nur so finden Sie ein hochwertiges Sofa, das gut zu Ihnen passt und an dem Sie viele Jahre Freude haben.
Bildquelle: Copyright Africa Studio – shutterstock.com
Klaus Peters
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