Das entscheidende Kriterium für die richtige Bewertung eines Dämmstoffes ist für gewöhnlich der U-Wert. Wichtig beim Hausbau ist zudem die Entzündbarkeit, Wärmespeicher-Fähigkeit, Schalldichte, Schadstoffgehalt, Diffusionsfähigkeit, Alterungsbeständigkeit und der Deponie-Fähigkeit der Dämmstoffe.
Wer sein Haus dämmt reduziert die Heizkosten
Durch eine fachmännische Dämmung von Dach, Außenwänden, Fenstern und Keller entsteht ein „warmer Mantel“ rund um das Eigenheim. Eine Dämmung von 14-20 mm auf der oberen Geschossdecke ist beim Hausbau umgehend im grünen Bereich. In der kalten Jahreszeit frösteln, in den Sommermonaten schwitzen: Ist das Hausdach nicht richtig gedämmt, spüren die Bewohner im Inneren jedes Wetter, insbesondere in den oberen Stockwerken. Zudem senkt ein ungedämmtes Hausdach die Energiebilanz: Da warme Luft nach oben steigt, wird über das Hausdach im Winter besonders viel teure Heizwärme verloren.
Hier kann die Dämmung des Hausdaches Abhilfe verschaffen. Besonders einfach und kostengünstig ist die Isolierung der oberen Geschossdecke. Seit 2012 müssen nach der Energiesparverordnung die oberen Stockwerke und das Dach gedämmt werden. Der Gesetzgeber möchte verhindern, dass über das Dach kostbare Wärme entweicht und die Heizkosten ungewollt erhöht werden.
Ungedämmte Dächer haben nicht nur individuelle Nachteile, sondern sind auch volkswirtschaftlich negativ zu bewerten. Während früher Dächer ausschließlich den Regen abhalten sollten und das Dachgeschoss lediglich als bessere Abstellkammer verwendet wurde, fängt heute genau an dieser Stelle die Energieeffizienz eines Hauses an. Darüber hinaus kann durch die Dämmung das Dachgeschoss bewohnbar gemacht werden. Soll das Dachgeschoss weiterhin als Abstellkammer genutzt werden, ist die Dämmung besonders schnell und einfach umzusetzen.
Dämmen wie am Schnürchen
Wie angesprochen ist die Dämmung wesentlich einfacher, wenn der oberste Stock unbewohnt bleibt. Bei dieser Variante werden lediglich Dämmplatten- oder Matten großflächig ausgelegt. Zusätzliche Gipsfaser- oder Spanplatten gewährleisten, dass der Boden weiterhin begehbar bleibt. Auf diese Art und Weise lassen sich auch niedrige Spitzböden einfach und schnell isolieren bzw. abdichten. Wer diesen Platz bewohnen möchte, sollte sich die Dämmung der Dachschrägen vornehmen. Die Dämmung der obersten Geschossdecke gehört zu den ersten und rentabelsten Dämmaßnahmen. Die Dämmstoffe sollten in der Regel 14-20 mm Stärke aufweisen.
Dicke Isolierschicht amortisiert sich schnell
Dabei gilt: Ist der notwendige Platz vorhanden, darf die Isolierschicht die Vorgabe auch gern überschreiten. Die steigenden Kosten bei einer dickeren Isolierschicht werden durch die Einsparungen sehr schnell wieder amortisiert. Im Durchschnitt liegt der längste Zeitraum, der benötigt wird um das Bauvorhaben rentabel zu machen, bei maximal zehn Jahren.
Isolierte Außenwände bieten mehr Komfort und CO²-Einsparungen
Mit einer Fassade die mit Dämmstoffen isoliert wird, gewinnt das Haus an Wiederverkaufswert. Dazu kommt, dass sich die ganze Familie wohler fühlt und CO² eingespart wird. Kalte und Feuchte Häuser werden schneller renovierungsbedürftig. Dies kann durch einen hohen Wärmeverlust verursacht werden. Etwa 25-40% des Wärmeverlustes findet über die Außenwände des Hauses statt. Dieser Umstand macht sich in der jährlichen Heizkostenrechnung und der ramponierten Fassade bemerkbar.
Schätzungen zufolge können schon ab einer Dämmstärke von 12 cm etwa 12 Liter Heizöl je Quadratmeter im Jahr eingespart werden. Durch die Dämmung werden zudem Feuchtigkeit und die kalten Wände im Haus eliminiert. Die Fassadendämmung ist daher aus verschiedenen Gründen eine wichtige Angelegenheit um den Wert des Hauses zu steigern und die laufenden Kosten zu minimieren. Wie teuer die Dämmung des Daches und den Aussenwänden letzten Endes wird, ist abhängig von den baulichen Gegebenheiten sowie den Materialvorlieben des Bauherren.
Video: Wärmedämmung in der Kritik – Was stimmt, was nicht?
Wenn auf die Kosten geachtet werden muss, ist ein Wärmedämmverbundsystem die kostengünstigste Alternative. Die Styroporplatten werden auf dem Außenputz angebracht und verputzt. Abhängig von Material und Arbeitseinsatz belaufen sich die Kosten auf etwa 100-130 Euro pro Quadratmeter der renovierten Fläche. Wem diese Bauweise zu globig ist und großen Wert auf das Erscheinungsbild der Fassade legt, ist mit Vakuum-Dämmplatten gut beraten. Bei Gebäuden welche unter Denkmalschutz stehen, wird per Hanffasern von der Innenseite gedämmt.
Fachmännischer Rat hilft bei der Renovierung
Wer am falschen Ende spart wird nur wenig Einsparungen erzielen können. Daher ist der Rat eines unabhängigen Fachmanns einzuholen, der genau weiß, welche Maßnahmen und welches Material den größten Effekt erzielen.
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Bildquelle: shutterstock.com – Franck Boston
Klaus Peters
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