Trotz zuletzt ruckläufiger Zahlen möchte der große Möbelkonzern Ikea nicht nur innerhalb der nächsten Jahre seinen Umsatz beinahe verdoppeln, sondern auch die Preise für die eigenen Möbelstücke für die Kunden senken. Obwohl diese beiden Ziele zunächst gegenläufig erscheinen, könnte dieser Plan tatsächlich aufgehen. Denn der schwedische Konzern drängt auch immer stärker in das Online-Geschäft und möchte vor allem in diesem Bereich die eigenen Kapazitäten deutlich erhöhen.
Mehr Wachstum durch geringere Preise
Während die Kennzahlen der letzten Jahre leicht rückläufig waren, kann der IKEA-Konzern immer noch beeindruckende Zahlen aufweisen. Nun hat der Leiter des Unternehmens bei einer Präsentation aktueller Zahlen die Ziele für die nächsten Jahre vorgegeben. Mit einer Verdopplung der Umsätze legte er die Messlatte für den Erfolg dabei ziemlich hoch.
Erstaunten Journalisten gegenüber erklärte er jedoch seine Ziele und deutete gleichzeitig an, dass die Preise für die Möbelstücke über die Jahre deutlich und spürbar günstiger werden würden. Eine Reduzierung von 1 – 2 Prozent pro Jahr wurde dabei angestrebt. Denkt man genauer über diese Aktion nach, so wird man schnell den Sinn dahinter feststellen. Denn günstigere Möbel sorgen für mehr Käufe in den Läden und somit für eine nachhaltige und effektive Steigerung der Umsätze.
Das Online-Geschäft weiter ausbauen
Doch auch auf dem Sektor des Online-Handels möchte der schwedische Großkonzern verstärkt tätig werden. Dies bedeutet nicht nur, dass der Online-Einkauf in immer mehr Ländern ermöglicht werden soll, sondern vor allem auch, dass die Art und Weise des Einkaufs verändert werden soll. So sind zum Beispiel kleinere Filialen im Gespräch, in welchen die Kunden die Möbelstücke zwar betrachten und ausprobieren können, die Bestellung jedoch über das Internet erfolgt. Eine entsprechende Lagerkapazität wäre somit in diesen Filialen nicht notwendig.
Dies könnte zum einen die Kosten für die Filialen spürbar senken und zum anderen eine nochmals stärkere Flächendeckung mit entsprechenden Geschäften erlauben. Somit würde der Konzern auch das große Problem beim Online-Kauf von Möbelstücken aus der Welt schaffen: Die fehlende Möglichkeit die Möbelstücke zu testen und sie mit allen Sinnen zu prüfen.
Video: Wie wird man Milliardär? – Die IKEY Story
Ein guter Mix aus beiden Strategien wird sich bezahlt machen
Setzt der große IKEA-Konzern diese Strategien konsequent um und gehen die Kunden auf diese neuen Angebote ein, steht einem erneuten Konzernwachstum nichts mehr im Wege. Die geringeren Preise für Möbelstücke und Zubehör werden mehr Kunden in die Läden und Ausstellungsräume locken und die Möglichkeit die Einkäufe direkt online vorzunehmen wird die Entscheidungen der Kunden erleichtern.
Ob die Möbelstücke dann direkt an den Kunden versendet werden, oder ob dieser diese Möbel dann an zentralen Stellen wird abholen müssen, ist dabei noch nicht genau geklärt. Zu erwarten ist jedoch, dass die Möbelstücke direkt geliefert werden, was die Vorteile dieser Einkaufsmethode nochmals unterstützen würde. Damit setzt das schwedische Möbelhaus auch konsequent die Weiterentwicklung der eigenen Marke fort, welche sich in den letzten Jahren deutlich auf ein hochwertigeres Sortiment gestützt hat. Die Zeiten, in denen IKEA ein Synonym für ausschließlich günstige Möbelstücke war, sind lange vorbei.
Große Pläne für den wirtschaftlichen Erfolg
Betrachtet man die Ankündigungen separat, scheinen diese sich zunächst zu widersprechen. Doch in der Kombination der verschiedenen Methoden und einer konsequenten Ausweitung des Marktsegments im Online-Handel könnte der schwedische Konzern tatsächlich eine nachhaltige Steigerung seiner Umsatzzahlen erreichen. Die nächsten Jahre und die Reaktionen der Kunden werden zeigen, ob sich der Konzern mit dieser Strategie auf dem richtigen Weg befindet.
Titelbild:FotograFFF / Shutterstock.com
Klaus Peters
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