Die Frage steht eigentlich immer im Raum: Lohnt es, ein Eigenheim zu kaufen oder über jahrelange Finanzierungsprojekte abzustottern, oder ist die Mietwohnung am Ende doch das bessere Geschäft?
Flexible Lebensgestaltung verlangt nach Mobilität
Kinder staunen, wenn sie in der Schule hören, dass der Mensch früher nomadisch lebte und noch heute einige nomadische Völker auf dem eurasischen Kontinent unterwegs sind. Wer beruflich mobil ist, oft an unterschiedlichen Standpunkten eingesetzt wird oder schlicht öfters den Arbeitgeber wechselt, weiß, dass Mobilität auch heute noch von Vorteil ist. Sesshaftigkeit ist der Luxus eines festen sozialen Umfelds, einer festen Arbeitsstelle und eines sicheren Lebens. Dass diese Faktoren längst nicht mehr garantiert sind, trifft vor allem die heute im Berufsleben Stehenden. Die Gründung einer Familie, die Bildung eines festen Freundeskreises und eben auch der Kauf einer eigenen Wohnung fällt schwer, wenn man mobil bleiben muss. Eine Mietwohnung kann man bei Versetzung in eine andere Stadt schlicht kündigen fällt die Trennung emotional schwer und ist oft mit finanziellen Einbußen verbunden.
Video: Tipps für den Umzug – Welt der Wunder
Mietwohnungen und -häuser haben Vor- und Nachteile
Mieten hat eigentlich einen schlechten Ruf. Wer in einer Mietwohnung ist, hat wenig Geld, muss sich mit den Eigenarten des Vermieters herumschlagen und hat wenig Rechte in den „eigenen vier Wänden“. Das ist so allerdings nicht ganz richtig. Mietwohnungen kosten, auf die Lebenslänge gerechnet, mehr als Wohneigentum, denn die Miete zahlt man bis ans Lebensende, während der Kredit für den Wohnungskauf irgendwann getilgt ist. Gerade bei gewünschter Flexibilität hinsichtlich des Standortes sind Mietwohnungen kostengünstiger als Wohneigentum, das eine langjährige finanzielle Belastung darstellt, die man nicht einfach mal eben kündigen kann. Die Eigenarten des Vermieters können komische Züge annehmen, das stimmt wohl in manchen Fällen. Allerdings ist der Mieterschutz in keinem Land so gut wie in Deutschland, und Mieter/-innen haben de facto unglaublich viele Rechte gegenüber wenigen Pflichten. Mietwohnung heißt eben auch, dass die Verantwortung für Instandhaltung, Pflege, Wartung, Umbauten, Erfüllung staatlicher Auflagen und die damit verbundenen Formalitäten beim Vermieter liegen.
Drei verschiedene Sichtweisen können zur Entscheidung führen
Ob sich Wohneigentum lohnt oder man mit dem Mietvertrag tatsächlich besser beraten ist, hängt von vielen Faktoren ab, die sich oft gar nicht überschauen lassen. Drei verschiedene Herangehensweisen helfen jedoch, sich über den Sachverhalt klar zu werden: Erstens kann man die Sache rein rechnerisch betrachten. Finanzmathematisch ist es stark von den Standorten und lokalen Mietpreisen abhängig, ob sich ein Kauf lohnt oder nicht. Wer gerne mit Zahlen spielt, bekommt eigentlich jeden vorprogrammierten Rechner so weit, dass er das bevorzugte Ergebnis anzeigt. Die zweite Herangehensweise ist emotional. Manche Menschen sind vom Charakter her einfach für Eigentum besser geeignet.
Die Entscheidung muss gut durchdacht sein
Ganz egal, ob man eine Wohnung mietet, ein Haus kauft, oder gar selbst bauen will: Die Entscheidung muss gut durchdacht sein, und eine realistische Einschätzung des eigenen Verhaltens hinsichtlich Disziplin, Mobilität und Sparverhalten ist wichtig. Wenn das Wohnmodell auf den Lebensstil passt, ist die rein mathematisch-finanzielle Seite der Angelegenheit letzten Endes gar nicht so wichtig, denn ein nicht erfüllter Kredit mit anschließender Zwangsversteigerung des Wohneigentums ist immer ein Verlust. Hier weiterlesen: Umzugscheckliste: Umzug online planen Bildquelle: ©iStock.com/vadimguzhva, ©iStock.com/monkeybusinessimages
Klaus Peters
Neueste Artikel von Klaus Peters (alle ansehen)
- Der richtige Zeitpunkt: Wann welches Programm Sinn macht - 2. Oktober 2024
- Sicherheitsrisiken und deren Vermeidung - 17. Mai 2024
- Deko-Tipps: Kreativ und thematisch - 24. April 2024