Platz ist in der kleinsten Hütte, heißt es immer – und das ist wahr. Denn geschickt eingerichtet, können auch kleine Häuser viel Wohnkomfort bieten. Zu den Tricks und Tipps für kleine Häuser gehören neben geschickt genutztem Stauraum und Klappmöbeln auch Möbel, die mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen.
Stauraum ist überall – er muss nur genutzt werden
Normalerweise geht man davon aus, dass eine vierköpfige Familie etwa 90 bis 120 qm Wohnraum benötigt. Das ist zumindest in Deutschland der Standard. In anderen Ländern sieht das anders aus: etwa 60 bis maximal 80 qm stehen einer Familie mit zwei Kindern in Japan zur Verfügung. Wie machen die das? Ganz einfach, indem Stauraum geschickt genutzt wird:
- Regale können bis unter die Decke gehen und müssen nicht auf halber Höhe aufhören. Ein kleiner Tritthocker, der wenig Platz wegnimmt, hilft, dass jeder bis oben heran kommt.
- Unter Treppen, Betten, Sitzbänken und Sofas befindet sich Stauraum. Der kann mit flachen Schubfächern, Kisten und nach Maß eingepassten Regalen und Schränken genutzt werden.
- Möbel, die mehrere Zwecke gleichzeitig erfüllen, sparen Platz.
Manchmal ist weniger mehr
Kleine Häuser einrichten bedeutet allerdings oft auch, auf einige Dinge zu verzichten. Es muss nicht unbedingt im Wohnzimmer die Sitzgarnitur aus zwei Sofas und drei Sesseln sein – ein großer Sitzsack für mehrere Personen in der Fernsehecke tut es auch. Eine andere Idee ist ein Bett, dass sich tagsüber zu einem Sofa umfunktionieren lässt. Stilistisch erinnern Wohnzimmer, die derart eingerichtet sind, oft an Jugendzimmer oder Lofts.
Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Möbelstücken, die sich auf verschiedene Art und Weise verwenden lassen: Würfelförmige Hocker lassen sich öffnen und halten Bücher, Zeitschriften, Spiele oder die CD-Sammlung. Eine von der Küchenzeile ausklappbare Tischplatte mit Standbein ersetzt den Küchentisch und verschwindet nach der Mahlzeit wieder in der Arbeitsfläche.
An der Wand angebrachte Klappbetten werden tagsüber zu Sitzgelegenheiten, die Platte unter der Matratze zum Tisch. Diese Kombimöbel sind nicht nur formschön und im Vergleich zu ihren „ausgewachsenen“ Verwandten mit einfachem Nutzen kostengünstiger, sondern sparen wirklich viel Platz.
Video: Inspiration für kleine Räume
Mit etwas Fantasie geht mehr
Wer kleine Häuser einrichten und auf nichts verzichten will, entwickelt oft viel Fantasie. Da wird die Yogamatte zum Bettvorleger, der Wintergarten zum Atelier oder zur Werkstatt, der Flur zum Büro. Fensterbänke werden als Bücherregale genutzt, unter der Decke um den Raum laufende Bretter ebenfalls.
Kleine Häuser einrichten gelingt am besten, wenn man sich von herkömmlichen Raumkonzepten und den üblichen Spezialisierungen löst. Wer behauptet eigentlich, dass es ein Wohnzimmer, ein Esszimmer und eine Küche geben muss?
Raumnutzung
Essen kann man auch da, wo man kocht. Und der Fernseher sollte da stehen, wo man sich abends am liebsten mit einem Film entspannt. Wenn das Wohnzimmer nicht gebraucht wird, kann der Raum anderweitig genutzt werden.
Minimalismus ist nicht nötig
Es soll Menschen geben, die mit einem persönlichen Besitz von weniger als 50 Gegenständen auskommen. Diese Form des minimalistischen Lebens ist nicht aus der Not geboren, kleine Häuser einrichten zu müssen, sondern ein Lebensgefühl. Wenig Wohnraum lässt sich auch meistern, wenn man nicht auf alles verzichtet.
Titelbild: © istock.com – KatarzynaBialasiewicz
Klaus Peters
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