Für das „Wohlfühlklima“ in Räumen sind zwei Kriterien, die eng miteinander verbunden sind, ganz entscheidend. Diese beiden Kriterien sind zum einen die Raumtemperatur und zum anderen die Luftfeuchtigkeit. Das Problem ist nur, dass die Feuchtigkeit nicht so direkt wie die Temperatur wahrgenommen wird, weshalb es ratsam ist, sie fortlaufend mithilfe eines Hygrometers zu messen.
Was ist ein Hygrometer?
Der Begriff Hygrometer leitet sich von den altgriechischen Wörtern hygrós für feucht oder nass und métron für Maß oder Maßstab ab und steht für spezielle Messgeräte zur Luftfeuchtigkeitsbestimmung. Zu den Bekanntesten unter ihnen gehört das Haarhygrometer, das ein zumeist menschliches Haar besitzt, welches sich je nach Grad der Luftfeuchtigkeit ausdehnt oder eben zusammenzieht. Daneben gibt es noch weitere Hygrometervarianten, die vom Prinzip her mit dem besagten Haarhygrometer zu vergleichen sind.
So zum Beispiel Spiralhygrometer, die anstatt Naturhaaren oder entsprechenden Kunstfasern Metallspiralen besitzen, welche mit hygroskopischen, also Wasser anziehenden Materialien beschichtet sind. Darüber hinaus sind im Fachhandel aber auch völlig andere Hygrometer zu bekommen, die die Luftfeuchtigkeit entweder auf Basis chemischer Reaktionen oder mittels hochmoderner Sensoren messen. Besondere Erwähnung verdienen noch optische Hygrometer, die die Luftfeuchtigkeit alleine anhand der Lichtabsorption bestimmen.
Video: Früher gab es Wetterhäuschen – heute gibt es Hygrometer
Welche Rolle spielt die Luftfeuchtigkeit überhaupt?
Die Luftfeuchtigkeit kann sich auf gleich mehreren Ebenen auf das Wohlbefinden im Allgemeinen und die Gesundheit im Besonderen auswirken. So kann zum Beispiel zu trockene Luft die Atemwege und die Augen reizen, wohingegen eine zu hohe Luftfeuchtigkeit schnell auf den Kreislauf schlägt. Zudem begünstigt feuchte Luft die Bildung von Schimmelpilzen, die für sich eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit darstellen, die im schlimmsten Fall sogar so hoch ist, dass befallene Gebäude gänzlich unbewohnbar werden.
Ungeachtet dessen können Schimmelpilze die Bausubstanz angreifen. Wobei noch einzuräumen ist, dass sich die Feuchtigkeit der Luft nicht bloß auf den Menschen, sondern selbstverständlich auch auf Haustiere und Zimmerpflanzen auswirkt.
Wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit sein?
Da jeder Mensch die Luftfeuchtigkeit anders wahrnimmt, kann leider kein allgemeingültiger Richtwert genannt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Wahrnehmung oder auch Auswirkung der Luftfeuchtigkeit eng mit der Umgebungstemperatur zusammenhängt, sodass ein Wert von 50 Prozent im Sommer schon zu hoch, aber im Winter noch zu niedrig sein kann. Daneben spielen noch der Verwendungszweck des jeweiligen Raumes und die Anzahl der Personen, die sich in dem Raum befinden, eine übergeordnete Rolle.
So kann zum Beispiel ein Wert von knapp 70 Prozent im warmen Wohnzimmer als angenehm empfunden werden, aber im Schlafzimmer schon aufgrund der dort zumeist doch deutlich niedrigeren Temperaturen als zu hoch empfunden werden. Anzumerken ist hierbei noch, dass die Luftfeuchtigkeit mit der Dauer des Schlafens durch das nächtliche Schwitzen und Atmen ansteigt, weshalb die Luftfeuchtigkeit zum Zeitpunkt des Zubettgehens unter Umständen deutlich unter den zumeist empfohlenen 50 bis 60 Prozent liegen sollte.
Günstig und doch von unschätzbarem Wert!
Da sich die Luftfeuchtigkeit nicht bloß auf das Wohlbefinden, sondern zudem auch auf die Gesundheit und die Bausubstanz auswirkt, ist dringend zur Anschaffung eines Hygrometers zu raten. Wobei anzumerken ist, dass es nicht unbedingt ein teures Hygrometer sein muss, da auch günstige Einsteigermodelle im Preissegment von 10 bis 30 Euro oder sogar darunter zumeist schon zufriedenstellende Messergebnisse liefern. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass es für gewöhnlich völlig ausreicht, die Luftfeuchtigkeit in regelmäßigen Abständen immer mal wieder zu messen, weshalb nicht jeder einzelne Raum für sich permanent mit einem eigenen Hydrometer ausgestattet sein muss.
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Titelbild: © iStock.com/clark_fang
Klaus Peters
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