Ein Trend aus Übersee bringt Schwung in die deutsche Immobilienbranche. Frei übersetzt wird beim Home-Staging das Eigenheim auf die Bühne gestellt. Neutral möbliert und mit ein paar Wohnaccessoires dekoriert, soll sich dieses deutlich besser verkaufen als mit tristem Rohbau-Charme.
Der erste Schritt führt in das Maklerbüro
Steht der Verkauf des Hauses oder einer Eigentumswohnung an, führt der erste Schritt ins Maklerbüro. Die meisten Eigenheimbesitzer bedienen sich bei der Suche nach einem geeigneten Käufer sachkundiger Unterstützung. Auf Immobilien spezialisierte Verkaufsprofis findet man im Branchenbuch oder auf Vermittlungsplattformen im Internet. Diese helfen, Zielgruppen zu definieren und Vermarktungsstrategien zu entwickeln. Doch nicht jede Immobilie zeigt sich kurz nach dem Auszug von ihrer Schokoladenseite.
Und so fällt es auch dem gewieftesten Makler mitunter schwer, abgewohnte Räume ins rechte Licht zu rücken. Hier empfiehlt sich ein professionelles Makeover. Denn entrümpelt, gesäubert, möbliert und dekoriert machen selbst Problemimmobilien eine gute Figur im Portfolio. Sogenanntes Home-Staging ist längst zu einem florierenden Geschäftsfeld geworden.
Video: Der Immobilien-Markt in Deutschland spielt verrückt
Bauchgefühl statt harter Fakten
Kahle Wände, schmutziger Fußboden, blanker Estrich – Wohnträume sehen wahrlich anders aus. Doch noch immer klickt man sich auf Immobilienportalen im Internet durch Bilder mit leeren Wohnungen, halb fertigen Rohbauten oder dem lieblos arrangierten Ambiente der Vorbesitzer. In Kauflaune kommt man dabei nicht. Und den Schritt zum Besichtigungstermin überlegen sich potenzielle Interessenten gleich dreimal, angesichts der Trostlosigkeit, die manche Inserate ausstrahlen. Natürlich kann nicht jede Immobilie mit makellosem Fischgrätenparkett, einer Dachterrasse mit Panoramablick oder einem top modernisierten Designerbad aufwarten. Umso wichtiger ist es, die Durchschnittswohnung mit Ecken und Kanten durch gezielte Verschönerungsmaßnahmen zum Strahlen zu bringen. Denn Makler wissen:
Der erste Eindruck ist entscheidend
Ob ein Interessent eine Kaufabsicht entwickelt, entscheidet oft der erste Eindruck. Hier setzen professionelle Home-Stager an. Sie vermitteln durch frische Farbe, dezent arrangiertes Mietmobiliar und stimmungsvolle Dekoration eine Ahnung davon, wie das Leben in den vakanten Räumlichkeiten sein könnte. Denn sind erst einmal Emotionen geweckt, spielen kleinere Mängel, mögliche Abstriche bei der Ausstattung oder die ursprüngliche Preisvorstellung nur noch eine Nebenrolle.
Deko zahlt sich aus
Erfahrenen Home-Stagern zufolge ist das Geld, das in die Dienstleistung investiert wird, gut angelegt. Denn Immobilien sollen sich aufgehübscht nicht nur schneller verkaufen, sondern auch bis zu 15 Prozent mehr einbringen. Dies zeigt eine Studie der Handelshochschule Stockholm. Dabei müssen Immobilienbesitzer nicht unbedingt in einen professionellen Home-Staging-Service investieren. Der finanzielle Aufwand, der für Möblierung und Dekoration einkalkuliert werden muss, dürfte in Eigenregie jedoch deutlich höher ausfallen. Denn Privatpersonen verfügen nur selten über einen entsprechenden Fundus an Einrichtungsgegenständen.
Titelbild: © istock.com – vicnt
Klaus Peters
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