Das Gärtnern ist ein unglaublich facettenreicher und dementsprechend reizvoller Zeitvertreib, der im Idealfall sogar noch reiche Ernte beschert. Das Problem ist nur, dass das ewige Bücken beim Unkrautjäten, Ernten und Netzen mit schwerer Gießkanne spätestens für Gärtner fortgeschrittenen Alters zur echten Tortur werden kann. Abhilfe schaffen Hochbeete, deren Nutzen weit über eine willkommene Erleichterung der Gartenarbeit hinausreicht.
Einige Vorzüge von Hochbeeten im Überblick
Ein Vorzug von Hochbeten ist, dass anfallende Arbeiten nicht mit krummem Rücken oder auf den Knien am Boden, sondern in angenehmer Höhe verrichtet werden können. Darüber hinaus erlauben sie das Anbauen von Obst und Gemüse an Orten, wo es normalerweise nicht möglich wäre. Außerdem versprechen Hochbeete aufgrund ihres enormen Nährstoffgehalts eine extrem ertragreiche Ernte, die die im Garten sogar bei Weitem übertreffen kann.
Hinzu kommt, dass die Pflanzen in einem Hochbeet optimal gegen Bodenfrost geschützt sind, wodurch im Regelfall deutlich länger als normal geerntet werden kann. Zudem bieten Hochbeete je nach Standort und Bauweise zuverlässigen Schutz vor unliebsamen Schädlingen im Erdreich, wie zum Beispiel Wühlmäusen, Engerlingen, Drahtwürmern oder Maulwurfsgrillen und dergleichen mehr. Ungeachtet dessen können Hochbeete unsagbar dekorativ sein, weshalb sie seit einigen Jahren nicht mehr nur in Nutzgärten, sondern verstärkt auch in reinen Ziergärten zu finden sind.
Video: Hochbeet selber bauen
Der Hochbeetbau
Die besten Zeitpunkte, um Hochbeete anzulegen, sind der Spätsommer beziehungsweise Frühherbst oder kurz vor Frühjahrsanfang. Der erste Arbeitsschritt beim Anlegen eines Hochbeets ist das Errichten der Wände. Wie weit die Wände in die Höhe und Tiefe reichen sollten, hängt direkt von der eigenen Körpergröße und der Armlänge ab.
Beim Baumaterial ist wiederum entscheidend, ob die Beete permanent über Jahre hinweg ein einem Platz bleiben oder vielleicht doch eines Tages auch an anderer Stelle zum Einsatz kommen sollen. Für einen permanenten Aufbau empfiehlt sich festes Mauerwerk aus Steinen, die Wärme speichern, oder einfach in Form gegossene Betonelemente. Bei der gemauerten Variante ist es allerdings ratsam, vorab eine dicke Bodenplatte aus Beton zu gießen, auf der das Mauerwerk optimalen Stand hat. Daneben bieten sich noch verzinkte Wellblechplatten an, die selbst Jahrzehnte überdauern und je nach Montageverfahren abgeschlagen und wieder aufgebaut werden können.
Ferner können die Seitenwände selbstverständlich auch aus Holzbrettern gefertigt werden. Genau genommen bietet Holz gegenüber den zuvor genannten Baumaterialien sogar potenzielle Vorzüge. Zu besagten Vorzügen gehört neben einer ansprechenden Optik, einer guten Verarbeitbarkeit und einem relativ geringen Preis vor allem auch, dass Holz angenehm leicht ist, sodass es sogar für mobile Hochbeete auf Rädern verwendet werden kann. Allerdings gilt es bei der Verwendung von Holz unbedingt darauf zu achten, dass es möglichst fäulnisresistent und witterungsbeständig ist.
Auf die Füllung kommt es an
Der hohe Ertrag von Hochbeeten ist darauf zurückzuführen, dass sie nicht einfach mit Erde, sondern mehreren Schichten Biomasse gefüllt werden, die während ihrer Zersetzung Nährstoffe und Wärme abgeben. Die unterste Schicht sollte aus grob geschnittenem Reisig bestehen, das in erster Linie dafür sorgen soll, dass die darüber liegenden Schichten ausreichend durchlüftet werden, um optimal verrotten zu können. Auf die Reisigschicht werden umgedrehte Rasenoden gelegt, welche ein Durchrieseln der oberen Schichten verhindern.
Danach folgen eine Schicht aus Rohkompost und eine Schicht aus reifem Kompost. Den Abschluss bildet eine Schicht Pflanz- oder Gartenerde. Im Idealfall sollten alle Schichten in etwa gleich dick sein. Falls das je nach Hochbeethöhe nicht möglich sein sollte, ist zumindest darauf zu achten, dass die oberste Erdschicht und die darunter liegende Kompostschicht zusammen mindestens 30 Zentimeter dick sind, damit das Wurzelwerk der Pflanzen ausreichend Platz zur Entfaltung hat.
Die Mischung macht´s
Abschließend ist noch anzumerken, dass der Nährstoffgehalt frisch angelegter Hochbeete für einige Pflanzenarten schlichtweg zu hoch ist, weshalb im ersten Jahr ausschließlich Starkzehrer, die kein Nitrat in ihren Blättern oder Früchten anreichern, angepflanzt werden sollten. Davon abgesehen ist es ratsam, perfekt aufeinander abgestimmte Mischkulturen anzulegen, um so einem unliebsamen Schädlingsbefall sowie Pflanzenkrankheiten auch ohne Einsatz von Chemie entgegenzuwirken.
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Klaus Peters
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