Sie sind extrem klein, millionenfach in jedem Haushalt vertreten und ihr Kot löst Allergien aus. Die Rede ist von Hausstaubmilben. Auch wenn die kleinen Spinnentiere nicht komplett entfernt werden können, gibt es einige Möglichkeiten, ihnen das Leben schwer zu machen.
Bis zu 1,5 Millionen Milben tummeln sich in jedem Bett
Um Hausstaubmilben zu bekämpfen, liegt das besondere Augenmerk auf den Betten. Denn hier gedeihen die kleinen Spinnentiere am besten. Das Bett ist warm, leicht feucht und bietet als bevorzugte Nahrungsquelle jede Menge Hautschuppen und Haare. Daher ist es für Hausstauballergiker wichtig, die Bettwäsche häufiger zu wechseln und bei 60 Grad Celsius zu waschen. Außerdem sollten die Matratzen einmal im Jahr gründlich gereinigt und aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen alle sieben bis zehn Jahre ausgetauscht werden.
Für Matratzen gibt es spezielle, allergendichte Überzüge, sogenannte Encasings. Diese sogen dafür, dass den Milben die Nahrung, also Hautausscheidungen und Hautschuppen, entzogen wird. Nach dem Aufstehen sollte die Bettdecke nicht zusammengelegt werden. Denn durch das Schwitzen in der Nacht sammelt sich Flüssigkeit in Matratze und Decke, die bei einer zusammengelegten Decke nicht genügend entweichen kann. Das erleichtert den Milben das Überleben. Um den Tieren das Überleben zu erschweren, wird die Bettdecke nach dem Aufstehen nur zurückgeschlagen und der Raum gut durchgelüftet. So kann die Feuchtigkeit aus Decke und Matratze entweichen und bietet den Krabbeltierchen keine Überlebenschance.
Video: Hausstauballergie – 10 Tipps
Staubarmen Wohnraum schaffen und Staubfänger entfernen
Die Wohnung muss regelmäßig geputzt werden. Dabei wird der Staub stets feucht abgewischt und für den Boden eignet sich ein Staubsauger mit Mikrofilter. Kuscheltiere sind neben Gardinen, Vorhängen, Dekokissen und Teppiche prima Wirte für die Milben. Wenn es machbar ist, sollten diese Staubfänger mindestens einmal im Monat gewaschen oder in regelmäßigen Abständen für mindestens zwölf Stunden in der Tiefkühltruhe gelagert werden. So werden auch die Eier der Milben abgetötet.
Des Weiteren helfen folgende Maßnahmen zur Milbenbekämpfung:
- Allergiker sollten ihre Kleidung nach Möglichkeit nicht im Schlafzimmer an und ausziehen und sich dort auch nicht kämmen.
- Die regelmäßige Anwendung einer Heizdecke unter der Bettdecke senkt die Milbenbelastung, da die Spinnentiere trockene Hitze meiden.
- Keine Haustiere im Schlafzimmer. Bei schweren Allergien sollte sogar gänzlich auf Haustiere verzichtet werden.
- Teppiche alle drei Monate mit Milbenabtötenden Mitteln gründlich reinigen.
- Einige Fachleute empfehlen Allergikern Oberbetten und Kopfkissen aus synthetischen Materialien, da diese leichter zu reinigen und somit besser geeignet sind.
Luftfeuchtigkeit reduzieren: So funktioniert’s
Milben mögen es feucht und warm. Ideale Lebensbedingungen finden die kleinen Krabbeltiere bei etwa 80 Prozent Luftfeuchtigkeit. Beträgt die Luftfeuchtigkeit allerdings nur 45 bis 55 Prozent, können sich Milben nicht mehr ausbreiten. Aufgrund dessen ist es ratsam, dass Hausstaubmilbenallergiker auf Luftbefeuchter und Klimaanlagen verzichten.
Um trotzdem ein optimales Raumklima zu erreichen, wird stattdessen mehrmals täglich fünf bis zehn Minuten stoßgelüftet. Außerdem ist es ratsam, die Raumtemperatur im Schlafzimmer dauerhaft zwischen 18 und 20 Grad Celsius zu halten. Es empfiehlt sich, neben Teppichen und Gardinen auch Topfpflanzen aus dem Schlafzimmer zu entfernen.
Milbenbekämpfung: Keine einmalige Sache
Um die kleinen Krabbeltierchen dauerhaft bekämpfen zu können, reicht die einmalige Sanierung nicht aus. Innerhalb weniger Monate siedeln sich die Untermieter wieder an. Daher ist es wichtig, dass die oben genannten Maßnahmen regelmäßig durchgeführt werden. Dies ist zwar aufwendig, aber für die Gesundheit lohnt es sich allemal.
Titelbild: © istock.com – myibean
Klaus Peters
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