Eisberghaus: Umstrittener Trend der Wohlhabenden

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Eisberghäuser sorgen für Ärger in London

Zur Zeit herrscht eine Art Krieg in England. Denn der Trend zu den so genannten Eisberghäusern ruft Anwohner und Nachbarn auf den Plan, die gegen die Genehmigung solcher Bauwerke demonstrieren und für eine ruhigere Nachbarschaft werben. Doch was ist ein solches Eisberghaus eigentlich – und kann ein solches auch in Deutschland errichtet werden?

Eisberghäuser – unsichtbare bauliche Veränderungen

Gerade in den bekannten und entsprechend teuren Wohnvierteln Londons greifen immer mehr Menschen auf die so genannten Eisberghäuser zurück. Ein Eisberghaus wird dabei durch eine Unterkellerung definiert, die oftmals deutlich mehr Fläche einnimmt, als es das eigentliche oberirdische Gebäude tun würde.

Das Untergeschoss oder die Untergeschosse können bei solchen Gebäuden tief in die Erde reichen und sogar Tennisplätze oder Schwimmbäder enthalten. Über mehrere Etagen hinweg lässt sich so die eigentliche Wohnfläche deutlich vergrößern, ohne dass sich am Erscheinungsbild des eigentlichen Hauses etwas ändert.

Die Möglichkeiten des Eisberghauses

Besonders wohlhabende Bewohner Londons greifen auf diese Bauweise zurück. Die baulichen Vorschriften erlauben in den meisten Fällen keine Veränderung der Häuser über der Erde, so dass alle Luxusbereiche in den Untergrund verlegt werden müssen.

Angefangen vom Weinkeller, bis hin zum kompletten Spa- und Saunaubereich lassen sich Englands Superreiche jeglichen Luxus in die Untergeschosse ihrer Häuser einbauen. Selbst von einem Sprungturm mit entsprechendem Schwimmbecken ist hier die Rede.

Und bei einem einzelnen Untergeschoss ist oftmals noch nicht Schluss. Englands Gesetzgebung erlaubt nämlich bis zu 85% der Gartenfläche mit zu unterkellern und somit natürlich den Raum nochmals deutlich zu erweitern. Umweltschützern und vor allem benachbarten Anwohnern ist dies jedoch ein Dorn im Auge.

Die Proteste gegen Eisberghäuser steigen

Immer mehr Anwohner fühlen sich von den Bauarbeiten für solche Häuser deutlich und nachhaltig gestört und versuchen nun entsprechende Gesetzte zu schaffen, welche einen solchen Bauwahn beenden können. Vor allem die oftmals langjährigen Bauarbeiten mit der hohen Lärm und Staubbelastung sorgen hier für Unmut.

Darüber hinaus sind viele Gärten in den noblen Wohngebieten kaum oder nur schwer direkt zugänglich, so dass auch der Transport des Abraums eine enorme Belastung für alle Anwohner darstellt.
In Deutschland ist solch ein Eisberghaus zum Glück nicht so einfach zu errichten, da hier die Bauvorschriften deutlich restriktiver ausgelegt werden.

Dem entsprechend müssen sich hier die Wohlhabenden weiterhin auf große Häuser und entsprechend große Grundstücke verlassen, wenn sie repräsentativ wohnen möchten.

Handwerker Tipp

Es drohen Verbote

Bei solch einem Bauwahn schüttelt der Normalverdiener nur mit dem Kopf. Grundsätzlich ist der Bau solcher Eisberghäuser zwar eine pfiffige Idee, aber der Aufwand und die Belastung für die Anwohner stellen sich als so massiv heraus, dass ein solches Gebäude den Aufwand eigentlich nicht aufrechnen kann. Es bleibt abzuwarten, ob und wann die englische Gesetzgebung hier einen Riegel vorschiebt und für einen Baustopp bei diesen Häusern sorgt.

Bildquelle: © strubel – Fotolia.com

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Klaus Peters

Klaus Peters, 1970 in Dresden geboren, hat vor 10 Jahren seinen Handwerksmeister an der Meisterschule Hannover gemacht. Seit 2001 arbeitet und lebt der Frauenschwarm als selbständiger Handwerker (Gas & Wasser) in Berlin. Seit sein Sohn ihm vor zwei Jahren das Internet näher gebracht hat, ist der Naturliebhaber und Angler mittlerweile ein passionierter Blogger und Online-Redakteur in seiner Branche. Texte zu den Themen Garten, Möbel, Ein- und Umzug sowie Dekoration und Bau sind sein täglich Brot.

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