Die individuelle Gestaltung seines Zuhauses richtet sich zwar vorrangig nach persönlichen Vorlieben, doch trendige Einrichtungsstile und Einrichtungsideen setzen immer wieder Maßstäbe und werden als Ansatzpunkte verwendet. Ob mediterran oder einfach funktional und sachlich, die persönliche Note sollte in keinem Fall zu kurz kommen – die Wohnstile im Überblick.
Landhausstil: Fokus auf klassische Elemente
Wer seine Wohnung oder sein Haus im Landhausstil einrichtet, setzt grundsätzlich auf Natürlichkeit und ebensolche Materialien wie Holz, Keramik oder Ton und Rattan.
Die Möbel sind meist handgefertigt und schlicht funktional gearbeitet, während die Wände durch Kalkweiß oder Lehmputz überzeugen und die Böden meist aus Holzdielen oder Natursteinplatten bestehen.
Die Dekoration im Landhausstil fällt zuweilen etwas kitschig aus und kann aus Trockenblumengestecken mit Freesien, Kornblumen und Kürbissen, Porzellanfiguren oder aber Stoffpuppen bestehen. Beliebte Stoffarten für Vorhänge und Bezüge von Sesseln und Sofas sind meist kariert und in rot-weiß oder blau-weiß gehalten.
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Kolonialstil: Einrichtungsideen überzeugen durch Opulenz
Der typische Kolonialstil ist als Hybrid ist grundsätzlich einfach definiert. Er besteht aus traditionellen europäischen Möbeln, die aus Materialien der ehemaligen Kolonialstaaten gefertigt sind.
Die Bandbreite reicht dabei von der asiatischen Richtung und Möbeln aus asiatischen Hölzern oder Bambus oder aber dem afrikanischen Stil und somit dunklen Hölzern wie Kirsche. Die Inneneinrichtung im Kolonialstil besteht meist aus Leder, Holz, Seide und Bambus sowie exotischen Kokosfasern.
Dominant sind natürliche Erdfarben und schwere Ledersessel sowie große Tische aus dunklem Massivholz sowie gusseiserne Kerzenleuchter, die meist Südstaatenflair ins Wohnzimmer zaubern. Bei den Accessoires und Einrichtungsideen finden sich Jagdtrophäen, Lederkoffer und tropische Pflanzen wie Orchideen oder Jasminblüten.
Unverzichtbar bei der Gestaltung der Räume in diesem Einrichtungsstil sind geschnitzte Figuren und schwere gusseiserne Kerzenleuchter, die einen Hauch Prunk und Opulenz in die Räume zaubern.
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Französischer Einrichtungsstil: Fröhlich und leicht
Bei den vielen Optionen, sich sein Zuhause gemütlich zu machen, ist der französische Einrichtungsstil mit Möbeln aus Nuss- oder Kirschbaumholz sehr beliebt. Dabei kommt es weniger auf bestimmte Möbel und Accessoires an, als darauf, dass tatsächlich alles zusammen passt und einen harmonischen Gesamteindruck ergibt.
Die Farben sind fröhlich und leicht, wobei das Tapetenmuster auch durchaus floral dem häufig anzutreffenden Lavendel nachempfunden ist. Barocke Sessel mit Leinenüberzug sowie viele Grünpflanzen runden die Optik ab.
Die Möbel sind schwungvoll und verspielt geformt und ergeben mit kunstvoll verzierten Spiegeln und prunkvollen Kristalllüstern ein ganz besonderes Flair. Neben warmen Farben dominieren vor allem Materialien aus Kristall, Elfenbein, Horn und Emaille.
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Mediterraner Einrichtungsstil: Wohnen wie am Mittelmeer
Erdige Töne und dunkles Holz beim Möbelbau sind die Charakteristika für diesen beliebten Einrichtungsstil. Dazu kommt unglasierter Ton und Terrakotta auf dem Boden oder eleganter weißer Marmor, der einen herrlichen Kontrast zu den blau oder grün umrandeten Fenster und Türen darstellt.
Die mediterranen Einrichtungsstile orientieren sich an den Ländern, die rund um das Mittelmeer liegen. Das heißt, dass die Einflüsse im Detail unterschiedlich sein können, doch als verbindendes Element gilt das Meer.
Olivenholz ist das bestimmende Holz, wenn es um Möbel und Accessoires geht, wobei auch die Fensterläden aus Holz gearbeitet sind. Hohe Vasen und Amphoren mit floralen Elementen prägen die Einrichtungsideen dieses Stils ebenso wie kunstvoll gefertigte Mosaike an Wänden und auf Böden.
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Skandinavischer Einrichtungsstil: Massiv und hell
Wer sich im skandinavischen Stil einrichtet, legt viel Wert auf Helligkeit und Großzügigkeit in seinen Räumen. Dementsprechend befinden sich die Farben meist im Bereich Himmelblau, Rosa oder klassisches Cremeweiß.
Helle Massivholzmöbel aus Fichte, Birke oder Kiefer dominieren die Einrichtungsideen, wobei ganz klar das Sofa und der Esstisch im wahrsten Sinn des Wortes im Mittelpunkt der Wohnung stehen. Die Möbel sind lackiert oder unbehandelt, wobei sich das helle Holz auch als Wandpaneel verarbeitet sieht.
Die Accessoires bestehen meist aus Kannen, Vasen oder sonstigen Dekoartikeln aus Porzellan mit blau-weißem floralem Muster, aber auch geblümte Tischdecken gehören zum skandinavischen Einrichtungsstil ebenso wie flauschige Decken und Kissen für das Sofa.
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Shabby Chic für die besondere Gemütlichkeit
Wer Einrichtungsstile vergleicht, stellt fest, dass der Shabby Chic jedem Raum einen ganz besonderen Charme verleiht. Dieser Stil kombiniert Einrichtungsideen aus neuen und alten Möbeln, die entweder auf dem Flohmarkt gekauft, geerbt oder liebgewonnene Stücke aus der ersten Wohnung sein können.
Wichtig ist, dass auch tatsächlich Gebrauchsspuren zu finden sind. Diese können entweder von tatsächlicher Nutzung oder aber künstlich herbeigeführt sind und aus abgeplatztem Lack, grobem Holz oder in Form von Textilien aus längst vergangenen Tagen bestehen.
Als Deko finden sich auf dem lässigen Ledersofa verzierte Rüschenkissen, die vermeintlich aus Omas Zeiten stammen könnten. Gehäkelte Deckchen auf dem Tisch und ein Kronleuchter an der Decke verpassen diesem Einrichtungsstil einen schön kitschigen Charakter, der dennoch nichts an Individualität verliert.
Video: Möbel im Shabby Chic Stil aufarbeiten
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Moderner Einrichtungsstil: Nachhaltigkeit ist Trumpf
Möbel und Accessoires, die im modernen Einrichtungsstil Verwendung finden, sollten aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen und keine Giftstoffe enthalten. Die Möbel weisen klare Formen und Linien auf, vermieden wird alles Verschnörkelte oder Verspielte.
Kombiniert werden hier Recyclingmöbel mit unterschiedlichen Mustern wie etwa Karos, Kreise oder klassische Ornamente, die zusammen ein harmonisches Wohngefühl entstehen lassen. Dabei steht jedoch ganz klar eine Farbe im Vordergrund, ansonsten dominiert Weiß und sachliche Gestaltung des Raumes.
Der moderne Einrichtungsstil, der durchaus individuell mit Shabby-Elementen aufgefrischt werden kann, sieht ganz klar die hochwertige Verarbeitung von natürlichen Materialien sowie deren Funktionalität im Vordergrund. Was die unterschiedlichen Einrichtungsstile betrifft, so gilt dieser als eher sachlich und kühl.
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Einrichtungsstil Retro: Zurück in die Vergangenheit
Der Retro-Stil bringt die gute alte Zeit in die Wohnräume zurück. Am beliebtesten ist hier der 60er-Jahre Stil, bei dem Sitzmöbel aus buntem Kunststoff sowie der traditionelle Nierentisch aus Holz zur Grundausstattung gehören.
Ebenso werden dunkle Teakholzmöbel in schlichten Formen mit Sitzmöbeln und Kissenbezügen mit grafischen Mustern kombiniert. Die Farbpalette reicht dabei von Schwarz, Petrol oder Orange und Flaschengrün.
Zu den Einrichtungsideen des Retro-Stiles gehören aber auch Accessoires wie die traditionelle Lava-Lampe, auffällige Kunstdrucke und der klassische Plattenspieler. Die Tapeten sind meist sehr prägnant und bunt bedruckt, dafür fallen die Formholzmöbel meist sehr schlicht und funktional aus.
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Orientalischer Einrichtungsstil: Farbenfroh und opulent
Wer für sein Zuhause den Flair von 1001 Nacht haben möchte, der sollte auf Vorhänge und Teppiche in opulenten Farben und Mustern wählen. Umso graziler geht es dafür bei den Möbeln zu, die meist fein aus Zedernholz geschnitzt sind.
Die Einrichtungsstile aus dem orientalischen Raum umfassen meist bequeme Sitzmöbel mit großen Sitz- und Liegeflächen, deren Bezüge aus Brokat, Organza oder Seide bestehen. Sogar die Zimmerdecke kann mit Stoff verhüllt sein, wobei das klare Muss dieser Einrichtungsideen aufwändige Hängeleuchten aus buntem Glas ebenso wie geheimnisvolle Paravents und Baldachine über dem Bett oder dem Sofa besteht.
Ein Teeservice aus Messing oder sonstige Accessoires aus Edelmetall liefern das optische Highlight und verleihen dem Raum orientalische Stilechtheit.
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Video: Orientalischer Einrichtungsstil
Asiatischer Einrichtungsstil: Von Bambus bis Seide
Wenn vom asiatischen Stil die Rede ist, ist meist die Gestaltung nach japanischem Design gemeint. Hier setzt man auf natürliche Materialien wie Bambus, Mango- oder Sandelholz bei den Möbeln, während die Deko aus massiven Buddha-Figuren und Kissen aus bestickter Seide besteht.
Typisch ist die Gestaltung in klaren Farben wie Weiß, Schwarz oder Rot, wobei die Wände meist mit japanischen Schriftzeichen in Szene gesetzt werden. Oft findet sich bei diesem Einrichtungsstil auch ein Paravent zur Raumtrennung.
Die Böden sind in hellen Farben gefliest, wobei Matten aus unterschiedlichen Materialien und Größen dennoch für eine gemütliche Atmosphäre sorgen. Das wohnliche Highlight liegt beim asiatischen Einrichtungsstil meist in einem traditionellen Futonbett oder einem ebensolchen Sofa, das im Wohnraum optisch im Mittelpunkt steht.
Asiatisch: Hier geht’s zum ausführlichen Artikel.
Feng Shui: Mehr Lebensenergie im eigenen Zuhause kreieren
Das Prinzip von Ordnung und nur wenigen Accessoires beherrscht den Einrichtungsstil nach Feng Shui. Wichtig ist hier, mit verschiedenen Lichtquellen für eine Extraportion Chi, also Lebensenergie zu sorgen und durch Spiegel Weite in die Räume zu holen.
Während andere Einrichtungsstile auf Dekoartikeln und Accessoires setzen, ist es für die Gestaltung nach dem Feng Shui Prinzip wichtig, nicht zu viele Gegenstände aufzustellen. Vorhanden sein sollte nur, was tatsächlich notwendig ist.
So wird für den optimalen Fluss der Lebensenergie gesorgt. Die Möbeln sind meist hell, wobei bei den Materialien auf Natürlichkeit und hochwertige Verarbeitung Wert gelegt wird. Das Einrichtungsprinzip lautet „Weniger ist Mehr“, wobei allerdings die Gemütlichkeit nicht auf der Strecke bleiben sollte.
Video: Wohnstil Feng Shui vorgestellt
Hier gelangen Sie zum ausführlichen Artikel über den Feng Shui Wohnstil.
Einrichtungsstil Minimalismus: Funktional und schlicht
Wohnräume, die im minimalistischen Einrichtungsstil gestaltet sind, enthalten nur das Nötigste an Möbeln und Einrichtungsgegenständen, wobei das vorherrschende Material klares Glas, Metall oder moderne Kunststoffe ist, keinesfalls sollten Möbeln aus Holz verwendet werden.
Die Formen sind streng geometrisch und klar, wobei etwa offene Wandregale anstelle von geschlossenen Schränken zum Einsatz kommen. Bei den Farben dominiert meist Weiß mit lediglich einem auffälligem farbigen Highlight.
Die Dekorationsartikel sollten wenig auffällig, dafür umso kostspieliger sein, denn der minimalistische Einrichtungsstil setzt wie kaum ein anderer auf Qualität und aufwändige Verarbeitung. Der Focus dieses Einrichtungsstiles liegt eindeutig auf der Funktionalität und weniger auf gemütlicher Optik.
Minimalistisch: Hier geht es zum ausführlichen Artikel.
Patchwork-Stil: Persönlich und gemütlich
Möbel und Accessoires aus den unterschiedlichsten Stilepochen finden sich beim Patchwork-Stil wieder, womit der gesamte Raum eine sehr persönliche Note erhält und meist eine sehr gemütliche Wohnatmosphäre ausstrahlt.
Meist entsteht dieser Einrichtungsstil quasi von selbst, wenn man seine individuelle Einrichtung nach und nach ergänzt. Da findet sich dann ein kultiges Pop-Art Sofa neben einer barocken Kommode oder einem minimalistischen Bücherregal.
Auch die farbliche Gestaltung kann sich aus unterschiedlichen Elementen zusammen setzen, wichtig ist, die einzelnen Einrichtungsideen nicht zu übertreiben oder gar zu beliebig zu kombinieren.
Das wirkt schnell überladen und wahllos, was dem Zauber des Patchwork Stiles absolut nicht gerecht wird.
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Wohnstile: Wohlfühlfaktor geht vor
Für welche der Einrichtungsideen für sein Zuhause man sich auch entscheidet, klar ist, dass der Wohnkomfort und die Wohlfühlkomponente eine maßgebliche Rolle spielen sollten. Denn eines ist klar: Nur wer sich wohl fühlt, kommt auch gerne nach Hause, egal mit welchem der Wohnungsstile dieses eingerichtet ist.
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Klaus Peters
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