Viele Leute wollen Geld sparen, indem sie ihre Teiche selber bauen, anstatt sie von einem Fachbetrieb anlegen zu lassen. Allerdings muss bedacht werden, dass der Arbeitslohn, der auf diese Weise eingespart wird, für gewöhnlich den mit Abstand geringsten Kostenpunkt beim Anlegen eines Gartenteichs darstellt.
Darüber hinaus fallen nämlich noch Kosten für das benötigte Baumaterial, einen Teichfilter sowie eine Teichpumpe an, welche für Privatpersonen gemeinhin deutlich höher als für Betriebe sind. Wer nun aber auch den Bau des besagten Teichfilters in die eigenen Hände nimmt, kann tatsächlich sehr viel Geld sparen, zumal je nach Art des Eigenbaufilters noch nicht einmal mehr eine spezielle Einbau-Teichpumpe benötigt wird.
Grundprinzip von Teichfiltern
Bei einem guten Teichfilter kommen mindestens drei Filtermethoden zum Einsatz, von denen jede für sich eine eigene Art von Verunreinigung aus dem Teichwasser filtert. Bei der ersten Filtermethode handelt es sich um eine mechanische Filterung, welche das Wasser von groben Verunreinigungen, wie etwa Laub, überschüssigem Fischfutter oder größere Algen und dergleichen mehr, befreit.
Die zweite Methode ist die biologische Filterung mittels Mikroorganismen, die auch ohne Einsatz von Chemikalien für einen optimalen Stickstoffgehalt im Wasser sorgen und zudem Ammoniak, Nitrat sowie Nitrit völlig natürlich abbauen.
Abschließend kommt noch eine UV-Bestrahlung zum Einsatz, durch die selbst kleinste Algen oder sonstige Schwebeteilchen ausgefiltert werden. Je nach Wasserqualität können darüber hinaus aber auch noch weitere Filtermethoden erforderlich sein. So zum Beispiel eine chemische Filterung, mit der sogar Phosphate oder dergleichen gebunden werden können.
Bauplan für einen einfachen, aber hocheffektiven Teichfilter
Bei Teichfiltern ist es unsagbar wichtig, dass sie vonseiten ihrer Filterkapazität und der zum Einsatz kommenden Filtermethoden bestmöglich auf den Teich abgestimmt ist. Und genau darin liegt die wohl größte Stärke des im Folgenden beschriebenen Teichfilters, der sich nicht nur denkbar einfach und kostengünstig realisieren lässt, sondern eben auch eine fein nuancierte Abstimmung erlaubt und zudem noch im Nachhinein problemlos erweitert werden kann.
Ein Aspekt, der für alle jene, die zum ersten Mal Teiche selber bauen und demzufolge noch keine diesbezüglichen Erfahrungswerte haben, von unschätzbarem Wert ist. Außerdem spricht für diese Variante, dass das Wasser bei ihr nicht etwa mithilfe einer kostspieligen Einbau-Teichpumpe, sondern alleine durch die Schwerkraft in den Teichfilter geleitet wird.
Als wasserdichte Kammern für die besagten Filterstufen bieten sich einfache Regentonnen aus dem Baumarkt an, die nicht nur recht preiswert sind, sondern zudem in vielen verschiedenen Größen angeboten werden. Welche Regentonnengröße zu wählen ist, hängt direkt mit der Teichgröße zusammen. Ähnlich verhält es sich mit der Anzahl der Filterstufen, die vom Grad und der Art der Wasserverunreinigung abhängt. In der Regel sollten aber fünf Filterkammern und ein UV-Filter mehr als ausreichend sein.
Video: Teichfilter selber bauen aus zwei Regentonnen
Die einzelnen Kammern werden mittels herkömmlicher Wasserrohre miteinander verbunden. Wichtig ist dabei, dass die Zuläufe immer bis zum Boden der Regentonnen reichen und sich die Abflüsse knapp unterhalb der oberen Tonnenränder befinden. Bei der ersten Filterkammer sollte das Zulaufrohr leicht schräg zur Tonnenwand geneigt sein, damit ein natürlicher Strudel entsteht, der Verunreinigungen direkt nach unten zieht.
Die zweite Filterkammer wird hingegen mit Filterbürsten ausgestattet, an denen weitere Verunreinigungen hängen bleiben. Die dritte Kammer wird wiederum mit groben Filtermatten ausgestattet, an denen auch jene Schwebeteilchen hängen bleiben, die die Bürsten passieren konnten. Dann kommt eine mit Lavagestein, offenporigen Tonkugeln oder porösem Schotter gefüllte Brutkammer für wasseraufbereitende Mikroorgansimen. Die letzte Kammer wird wieder mit Filtermatten ausgestattet, die nach Möglichkeit feiner als die Matten der dritten Kammer sein sollten.
Von der letzten Kammer aus wird das Wasser dann mithilfe einer Pumpe unter einer UV-Lampe hindurch wieder zurück in den Teich geleitet. Da das Wasser zu diesem Zeitpunkt schon gefiltert ist, reicht dafür schon eine herkömmliche Wasserpumpe, sodass bedenkenlos auf eine teure Einbau-Teichpumpe verzichtet werden kann.
Anmerkung
Wer Teiche selber bauen möchte, sollte zum einen bedenken, dass der Platzbedarf für einen Teichfilter mit ausreichender Filterkapazität je nach Teichgröße recht hoch ist. Zum anderen könnte es sich im Nachhinein zeigen, dass die vorherrschende Wasserqualität nach mehr Filterkammern als erwartet verlangt.
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Klaus Peters
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