Bodenbeläge müssen einiges aushalten und sind Stößen, salzigen Straßenschuhen sowie vielerorts gleißendem Sonnenlicht ausgesetzt. Welche Faktoren nun beim Kauf eines Bambusparketts eine Rolle spielen, zeigt die folgende Auflistung.
Das grüne, gute Gewissen zum Nulltarif
Bambus ist ein extrem rasch nachwachsender Rohstoff. Die Stämme recken sich pro Tag etwa 30 Zentimeter in die Höhe und holzen binnen fünf Jahren völlig aus. Wird die Pflanze geschnitten, stirbt sie nicht ab sondern wächst weiter. Kein anderes Holz erfüllt den Nachhaltigkeits- gedanken besser. Wer in Erwägung zieht das Eigenheim mit Bambusparkett auszustatten, sollte deshalb darauf achten, dass nur Massivbambus zum Einsatz kommt.
In den anderen, gemischten Bodenbelägen fungieren weniger schnell gedeihende Baumarten als Unterlage. Manche Hersteller verwenden diese aus Kostengründen. Wollen Kunden mit einem guten Gefühl über ihren umweltfreundlichen Fußboden spazieren, kommt nur was als massiv deklariert ist in Frage.
Gemischtes nicht perfekt
In jedem Haushalt passieren Ungeschicklichkeiten: Volle Blumenvasen zersplittern geräuschvoll nach einem Sturz vom Wohnzimmertisch, beim Aufstellen eines Regals fallen Bretter zu Boden und eine 5-Kilo-Hantelgleitet beim Sport aus der verschwitzten Hand – die unschöne Delle im Parkett scheint vorprogrammiert. Dass jene tatsächlich entsteht ist zumeist der minderwertigen Trägerschicht unter dem Bambus geschuldet. Planen Wohnungseigentümer Bambusparkett als hochwertigen Bodenbelag, sollte deshalb vom Händler die Verwendung eines stabilen Untergrund gefordert werden. Härtere Materialien sind teuer. Weil ein Fußboden aber nicht nur bis zum nächsten Frühjahr sondern bestenfalls ein Leben lang halten soll, lohnen sich die dadurch entstehenden Kosten in jedem Fall.
Video: Bambusparkett im Test
Trockene vs. feuchte Räumlichkeiten
Bambusparkett benötigt ausreichend Feuchtigkeit. Im Gegensatz zu anderen Bodenbelägen handelt es sich bei ihm um ein durstiges, weil aus den Tropen stammendes Material. Potentielle Besitzer haben deshalb im Vorhinein genau zu überdenken, wo der Bambusboden überall verlegt werden soll. Fühlt er sich in Bädern und Küchen besonders wohl, kann ihm die trockene Heizungsluft im Wohnzimmer stark zusetzen. Dieses Defizit vermag gerade bei Großraumwohnungen nur mit einem Befeuchtungsgerät ausgeglichen zu werden. Wer ein übermäßiges Wärmebedürfnis besitzt und außerdem eine Luftfeuchtigkeit von unter 65 Prozent bevorzugt, hat sich beim Hersteller genau über die klimatischen Anforderungen des jeweiligen Bambusparketts zu informieren.
Alle Bambusparkette lieben Fußbodenheizungen
Weil die Wärmeabgabe einer Fußbodenheizung gleichmäßig ist und keine Spitzen aufweist, fühlt sich der Belag an seinen natürlichen Habitus erinnert. Was Eichenparkettböden außer Form bringt, tut dem Bambus hingegen gut. Das Quell- und Schwundverhalten desselben ist um die Hälfte geringer als bei dem erstgenannten Material. Ein verschüttetes Wasserglas und die moderate Wärmezufuhr von unten beeinflussen die Optik nur wenig bis überhaupt nicht. Und noch einen Vorteil weist Bambus auf: Er ist extrem stabil. Obwohl der Eiche hierzulande jenes Attribut zugeschrieben wird, schlägt er sie um Längen. Dreimal härter, nimmt das asiatische Gewächs auch Beschädigungen mit spitzen Gegenständen klaglos hin.
Benötigt das richtige Raumklima: Bambus
Außer auf die schöne Optik des Bambusparketts sollte noch auf eine Vielzahl anderer Aspekte geachtet werden. Keiner ist allerdings so ausschlaggebend wie die Luftfeuchtigkeit. Erfüllt jene aber die Anforderungen des Bodenbelags, werden die Besitzer lange Jahre ihre Freude am Bambus haben.
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Titelbild: © iStock.com/zhudifeng
Textbild: © iStock.com/LiuNian
Klaus Peters
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