Alternative Wohnkonzepte in Deutschland – Die Zukunft des Wohnens

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Familie auf dem Hausboot

Die Mietpreise explodieren und viele Menschen haben einfach keine Lust mehr auf anonymes Wohnen in einer Großstadt. Mittlerweile gibt es eine Menge alternative Wohnkonzepte für Alleinstehende und Familien. Welche das sind, stellen wir Ihnen hier vor.

Leben in Gemeinschaften stark nachgefragt

Viele träumen davon, der Hektik der Großstadt zu entrinnen. Doch nicht nur der Hauskauf im Grünen erlebt in den letzten Jahren einen Boom, auch das Interesse am Leben in einer Gemeinschaft steigt sprunghaft an. Immer mehr Menschen entscheiden sich, in kleinen Hofgemeinschaften zusammenzuleben, oder gründen gleich ganze Dörfer. Sieben Linden im Osten Deutschlands ist sicherlich das bekannteste Ökodorf der Republik.

  • Arbeit und Freizeit,
  • nachhaltiges, ökologisches Leben,
  • die Entfaltung des Individuums in der Gemeinschaft
  • und eine dörfliche, aber zugleich weltoffene Kultur

sind charakteristisch für den Alltag in dieser Art alternative Wohnkonzepte. Während in Ökodörfern oder Hofgemeinschaften Familien und Alleinstehende aller Altersgruppen leben, sind Beginenhöfe in der Regel Frauen zwischen 40 und 80 Jahren vorbehalten. Die Tradition der Beginenhöfe stammt aus dem mittelalterlichen Belgien. Hier schlossen sich verwitwete und unverheiratete Frauen zu Gemeinschaften zusammen, die einen Lebensstil zwischen Laientum und Kloster pflegten. Der Gemeinschaftsgedanke wurde ins 21. Jahrhundert übertragen. Heute haben die Bewohnerinnen eines Beginenhofes ihre eigenen Wohnungen auf dem Gelände, oft auch Eigentum, unternehmen gemeinsam etwas und unterstützen sich in alltäglichen Dingen. Manche sind auch in sozialen Projekten engagiert.

Video: Cohousing: ein Konzept mit Zukunft – FUTURE

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Projekte mit starker sozialer Komponente

Gerade Studenten leiden unter den hohen Mieten in Großstädten wie München und Hamburg, aber auch in kleineren Städten wird es zunehmend unbezahlbarer. Deshalb gibt es mittlerweile in fast jeder Universitätsstadt das Projekt „Wohnen für Hilfe“. Senioren stellen für einen Studenten ein Zimmer oder eine Einliegerwohnung zur Verfügung und erhalten dafür Hilfe bei alltäglichen Besorgungen, Gartenarbeit oder anderen Tätigkeiten rund ums Haus. Als Richtwert gilt, dass pro Quadratmeter zur Verfügung gestellter Wohnraum eine Stunde Hilfe im Monat vereinbart wird.

Auch Familien und Berufstätige kämpfen immer mehr damit, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Gerade in Großstädten treibt die Immobilienspekulation die Preise in astronomische Höhen. Initiativen wie das Mietshaus Syndikat kämpfen dagegen an. Menschen kaufen hier gemeinsam eine Immobilie und niemand kann Profit aus den Häusern ziehen, da alle gleichberechtigte Eigentümer sind und Entscheidungen gemeinsam treffen.

Leben im Garten oder auf dem Wasser

Schrebergärten haben längst ihr Rentnerimage verloren. Viele junge Familie haben mittlerweile Parzellen gepachtet. Die Pachtpreise sind unschlagbar günstig und die Ablösesumme, die gezahlt werden muss, beträgt in der Regel zwischen 3000 und 5000 Euro. Ganz legal sind alternative Wohnkonzepte wie Leben im Schrebergarten oder Wochenendhaus jedoch nicht, eine Nutzung zum Übernachten ohnehin nur zwischen April und Oktober möglich, doch gibt es immer wieder Findige, die den Sommer über ihre Wohnung untervermieten und in den Garten ziehen.

Auch das Leben im Bauwagen hat der Gesetzgeber nicht vorgesehen, doch alternative Wohnkonzepte wie dieses erfreuen sich ebenfalls steigender Beliebtheit. Die meisten Bauwagenplätze sind temporär, das heißt, regelmäßig muss nach einem neuen Stellplatz Ausschau gehalten werden. Leben auf dem Hausboot findet ebenfalls eine wachsende Anhängerschaft.

Die aktuelle rechtliche Lage macht das Leben auf dem Wasser finanziell interessant. Denn ein Hausboot gilt nicht als Immobilie, weshalb es als mobiles Wirtschaftsgut steuerlich abgeschrieben werden kann.

Handwerker Tipp

Lösungen für Individualisten und Idealisten

Viele alternative Wohnkonzepte setzen eine bestimmte soziale Grundeinstellung oder Lebensphilosophie voraus. Fürs Leben in einer Kommune oder einem selbst verwalteten Syndikat müssen die persönlichen Voraussetzungen stimmen. Doch auch Individualisten und Idealisten können auf einem Hausboot oder im Bauwagen ihren Wohntraum abseits ausgetretener Pfade erfolgreich realisieren.

Titelbild: ©istock.com – JaySi

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Klaus Peters

Klaus Peters, 1970 in Dresden geboren, hat vor 10 Jahren seinen Handwerksmeister an der Meisterschule Hannover gemacht. Seit 2001 arbeitet und lebt der Frauenschwarm als selbständiger Handwerker (Gas & Wasser) in Berlin. Seit sein Sohn ihm vor zwei Jahren das Internet näher gebracht hat, ist der Naturliebhaber und Angler mittlerweile ein passionierter Blogger und Online-Redakteur in seiner Branche. Texte zu den Themen Garten, Möbel, Ein- und Umzug sowie Dekoration und Bau sind sein täglich Brot.

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