Wer ein Haus und einen Heizungskeller besitzt, kann sich in dem Punkt trockene Wäsche glücklich schätzen. Hier herrscht permanent ein gutes Klima, um Kleidung das ganze Jahr über in wenigen Stunden zu trocknen. Alle anderen stehen vor der Qual der Wahl – welcher Wäschetrockner und welche Technologie erfüllt perfekt die Anforderungen, um feuchte Textilien zu trocknen und arbeitet gleichzeitig effizient?
Drei unterschiedliche Technologien stehen zur Auswahl
Klassische Wäschetrockner arbeiten nach dem Prinzip der Ablufttrockner. Diese erwärmen die Luft, blasen sie in die Trommel und führen sie anschließend über einen Schlauch nach außen. Es liegt auf der Hand, dass dieses Verfahren die Effizienz einschränkt. Es wendet für die Wärme Energie auf, die anschließend weitgehend ungenutzt wieder abgegeben wird. Ein weiterer Nachteil ist, dass bei diesem System die Luft aus der Wohnung geleitet werden muss.
Das bedeutet in der Regel entweder ein offenes Fenster oder ein Loch in der Wand, mit dem der Wäschetrockner verbunden ist. In Mietwohnungen ist deshalb für die Installation das Einverständnis des Eigentümers erforderlich. Kondenstrockner beseitigen diese Einschränkung, arbeiten aber nach einem ähnlichen Prinzip.
Wassersparendes Trocknungsverfahren
Sie kühlen die Luft durch die kalte Umgebungsluft oder durch Wasser. In letzterem Fall erhöht sich der Wasserverbrauch deutlich. Alternativ bieten sich Wärmepumpentrockner an. Bei ihnen wird die feuchte, warme Luft genutzt, um Frischluft aufzuwärmen, die das Gerät anschließend für den Trockenvorgang verwendet.
Die Unterschiede zwischen den Geräten sind groß
Ablufttrockner verfügen über eine relativ einfache Technologie, die den Preis für die Geräte deutlich senkt. Allerdings leiden sie unter den konstruktionsbedingten Nachteilen, die ihren Einsatz begrenzen und weisen eine relativ niedrige Effizienz auf. Kondenstrockner wiederum sind etwas günstiger im Verbrauch, wegen ihres komplexeren Aufbaus aber teurer in der Anschaffung.
Der Komfort wird zusätzlich dadurch eingeschränkt, dass sie über einen Behälter für das Kondenswasser verfügen, der regelmäßig geleert werden muss. Wärmepumpentrockner arbeiten hingegen deutlich effizienter, da sie die investierte Enbergie deutlich besser ausnutzen. Sie ermöglichen eine Einsparung von bis zu 50 % Strom gegenüer den anderen Verfahren.
Deshalb sind sie für umweltfreundliche Wäschetrockner die erste Wahl. Allerdings sind sie durch das aufwendigere Verfahren auch anfälliger für Störungen und kosten in der Anschaffung etwas mehr.
Die praktische Nutzung gibt den Ausschlag
Auch wenn moderne Wäschetrockner – insbesondere solche auf Basis einer Wärmepumpe – ohne Zweifel sehr viel effektiver arbeiten, muss für eine Nachhaltigkeit auch die Produktion berücksichtigt werden. Die Herstellung der Geräte verbraucht bereits eine beachtliche Menge an Rohstoffen und Energie, die in die Gesamtbilanz einfließen.
Viele Berechnungen gehen von einem maximalen Betrieb aus, die ein Gerät in der Realität nur selten erreicht. Deshalb ist es wichtig, die reelle Verwendung eines Wäschetrockners zu berücksichtigen.
Zu den entscheidenden Faktoren gehören:
- Anzahl der Wäscheladungen pro Monat
- Energieverbrauch und Effizienz je Füllung
- Lebensdauer
- Wartung, Reparatur und Austausch von Verschleißteilen
Insbesondere günstige Anbieter setzen häufig auf eine sogenannte „geplante Obsoleszenz“. Das bedeutet, dass bestimmte Komponenten nach einer längeren Beanspruchung gezielt versagen. Ein Austausch ist entweder gar nicht möglich oder übersteigt die Kosten einer Neuanschaffung.
Video: Wasser sparen
Viele Faktoren entscheiden über die Effizienz
In den letzten Jahren haben Wäschetrockner ihre Effizienz deutlich verbessert. Insbesondere Geräte auf Basis von Wärmepumpen weisen eine deutlich günstigere Energiebilanz gegenüber anderen Technologien auf. Im Verhältnis zu den Anschaffungskosten ist jedoch zu berücksichtigen, dass die meisten Vergleiche eine intensive Nutzung voraussetzen. Bei einem gelegentlichen Gebrauch müssen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit allerdings auch der Ressourcenverbrauch und Energieaufwand bei der Herstellung betrachtet werden.
Titelbild: ©istock.com – shelma1
Klaus Peters
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