Unsere Ressourcen sind endlich und ihr grenzenloser Verbrauch wirft große Probleme auf, die nur begrenzt wieder gelöst werden können. Dieses Bewusstsein hat sich zum Glück mittlerweile weit verbreitet und führt dazu, dass immer mehr Menschen einen neuen, nachhaltigen Lebensstil befürworten. Durch ein solches „Grünes Leben“ profitieren neben der Umwelt auch direkt diejenigen, die ihn praktizieren.
Neue Strategien ermöglichen alternative Lösungen
Der „Earth Overshoot Day“ erhält in Deutschland noch relativ wenig Beachtung. Er bezeichnet den Tag eines Jahres, an dem alle Ressourcen verbraucht wurden, die sich innerhalb dieses Jahres neu regenerieren. Er rückt kontinuierlich nach vorne und zeigt dadurch, dass sich – allen Bemühungen zum Trotz – der Raubbau an den Rohstoffen der Erde weiter beschleunigt. Seit dem Jahr 2007 ist er von dem 8. Oktober auf den 8. August vorgerückt.
Theoretisch werden wir also in absehbarer Zukunft zwei Erden benötigen, um den weltweiten Bedarf an Wasser, Land und Rohstoffen decken zu können. In dieser Situation ist „Grünes Leben“ ein Schlüssel, um mittelfristig diesen Trend stoppen und umkehren zu können. Dabei hat sich dieser Ansatz in den vergangenen Jahrzehnten grundsätzlich gewandelt: Statt Verzicht steht nun das bewusste Konsumieren und die Nachhaltigkeit durch effizientere Produktion und langfristige Nutzung im Vordergrund.
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Nachhaltigkeit bei steigendem Lebensstandard
Die derzeit größte, globale Herausforderung ist die Senkung des CO2-Ausstoßes, der mittlerweile alleine für 60 % unseres sogenannten ökologischen Fußabdrucks verantwortlich ist. Gerade in diesem Punkt kann „Grünes Leben“ jedoch einen großen Beitrag dazu leisten, die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Dazu müssen bestehende Technologien konsequent genutzt werden und insbesondere versteckte Verbraucher nach Möglichkeit beseitigt werden.
Nach wie vor werden viele Gegenstände lange vor Ablauf ihrer theoretischen Betriebsdauer weggeworfen und sorgen so einerseits für ein erhöhtes Müllaufkommen, verbrauchen andererseits bei ihrer Produktion wertvolle Ressourcen. Statt Recycling sollte deshalb eine längere Nutzung im Vordergrund stehen. Praktische Ansätze dafür sind:
- Elektrische Haushaltsgeräte reparieren statt neue zu kaufen
- Funktionsfähige Elektronik wie Smartphones nicht wegwerfen, sondern weiterverwenden oder anderen Menschen zur Verfügung stellen
- Möglichkeiten zur Einsparung von Energie effizient nutzen
- Hochwertige Produkte bevorzugen
- Nicht genutzte Gegenstände etwa über Tauschmärkte weitergeben
- Nachhaltige Produktion etwa bei Textilien unterstützen
Ein bewusster Lebensstil steht im Mittelpunkt
Lange Zeit wurde die Problematik des Energie- und Ressourcenverbrauchs bei der Produktion von Gütern wenig beachtet. Für ein „Grünes Leben“ sollte diese jedoch besonders im Alltag berücksichtigt werden. Lebensmittel, die aus weiter Ferne geliefert werden müssen, sind selbst bei einem biologischen Anbau nicht klimaneutral. Mittlerweile gibt es dazu viele Alternativen wie regionale Hofläden, Urban Gardening oder Mietparzellen für den eigenen Anbau von biologischem Obst und Gemüse. Bereits wenige Grad können die Effizienz einer Heizung deutlich steigern.
Es ist sinnvoller, einfach einen Pullover über zuziehen, als eine gesamte Wohnung oder sogar ein Haus zu erwärmen. Kurze Wege können problemlos mit dem Fahrrad bewältigt werden – das ist klimaneutral und darüber hinaus auch gesünder. Viele Ansätze des „Green Living“ haben solche Vorteile und können etwa durch einen gesenkten Stromverbrauch dazu beitragen, Kosten zu sparen.
Eine neue Mentalität verbreitet sich immer schneller
Noch vor wenigen Jahrzehnten war „Grünes Leben“ und die Ideen dahinter eine kleine Nische. Heute hat sich in vielen Bevölkerungsschichten die Erkenntnis durchgesetzt, dass ein entsprechender Lebensstil zahlreiche persönliche Vorteile und gleichzeitig Antworten auf gegenwärtige Probleme bietet. Es bieten sich dabei zahlreiche Wege, dieses praktisch umzusetzen. Dadurch besitzt Green Living einen universellen Ansatz, der sich leicht umsetzen und nach eigenen Möglichkeiten erweitern lässt.
Titelbild: ©istock.com – violetkaipa
Klaus Peters
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