Das Badezimmer ist längst nicht mehr allein Ort der täglichen Hygiene, sondern eine Wohlfühloase. Zur Entspannung, inneren und äußeren Reinigung, für den Seelenfrieden und angenehme Stunden alleine und zu Zweit hat sich das Badezimmer als eine Mischung aus Waschraum und Spa etabliert. Und natürlich ist in den meisten westeuropäischen Wohnungen und Häusern auch wirklich genug Raum für dieses Zimmer eingeplant, so dass das Badezimmer nach den persönlichen Wünschen gestaltet werden kann. Besonders im Trend liegen asiatisch angehauchte Badezimmer.
Natur pur – die Seele baumeln lassen
Der Trend geht eindeutig hin zu Naturmaterialien. Ob es nun der mit Schiefer ausgelegte Boden ist, das Waschbecken aus Naturstein oder die Wanne aus Bambus: Das Badezimmer als Wohlfühlzone wird möglichst frei von Kunststoffen gehalten. Und natürlich sind warme Materialien wie Bambus, rötliche oder dunkle Steine und Hölzer als Wand- und Decken- beziehungsweise Bodenverkleidung optimal.
Die warmen Farben wirken positiv auf das Wohlbefinden. Dazu kommt, dass Badezimmer in diesen Farbtönen dunkel wirken, was wiederum Geborgenheit evoziert. Die meist weißen oder beigen Fliesen westlicher Waschräume, kombiniert mit weißen Waschbecken und Wannen, weißen Regalen und weiß gestrichener Decke, können dagegen einfach nicht
ankommen.
Video: Einrichten im Asia Stil Folge 1 Wandgestaltung
Das Spiel mit Licht und Schatten
Dem asisatischen Stil ist eigen, dass er mit wenig auskommt. Das heißt nicht, dass es keine dekorativen Elemente gibt, sondern nur, dass diese wohldosiert sind und meist auch noch eine Funktion übernehmen. Die bereits erwähnten Naturmaterialien werden oft in dunklen oder zumindest gedeckten Farben ausgewählt, weil Räume in gedeckten Farben entspannend und beruhigend wirken.
Die Haptik spielt dabei auch eine Rolle: Holz ist warm und angenehm auf der Haut, Stein setzt einen kühlen Akzent. Im Spiel mit Licht und Schatten wird das fortgesetzt: Lichtakzente rund um das Waschbecken schaffen dort Helligkeit, wo sie, beispielsweise für die Rasur, benötigt wird. Rundherum darf es etwas dunkler bleiben.
Farbige Highlights können Waschbecken oder Wanne aus etwas hellerem Material sein, ein Vorleger aus hellem Bambus oder Holz oder ein kleiner Teppich. Das ist ein Blickfang, der sich nicht nur dekorativ ausnimmt, sondern den Blick im Badezimmer leitet und allein dadurch für Ruhe sorgt.
Sich des Körperlichen bewusst werden
In Japan ist es üblich, abends vor dem Schlafengehen zu baden. Das kann in der heimischen Badewanne sein, aber da vor allem in ländlichen Gegenden oft kein Badezimmer vorhanden ist, gibt es öffentliche Badehäuser. Man duscht und seift sich gründlich, bevor man gemeinsam in ein Becken mit mehr oder weniger heißem Wasser steigt.
Das ist ein soziales Event, hier wird der Dorfklatsch ausgetauscht, der lange Arbeitstag vergessen. Der Mensch findet über die Körperpflege zu sich selbst. Oder anders ausgedrückt: Mit der körperlichen Reinigung geht die Seelenpflege einher. Vielleicht ist es das, was asiatische Badezimmer so reizvoll macht. Es sind Kleinigkeiten, die letzten Endes die Einrichtung asiatisch erscheinen lassen:
- wenige oder keine Möbelstücke, vor allem keine überflüssigen
- das Badezimmer dient der Reinigung, nicht der Lagerung von Kleidung
- Verwendung von Naturmaterialien wie Holz, Stein und Bambus
- gedeckte bis dunkle Farben, dazu bewusste Lichtführung
Von Anreizen bis hin zum Gesamtkonzept
Wer sein Badezimmer im asiatischen Stil einrichten will, kann natürlich im Fachhandel das Komplettpaket bestellen und vom Profi umsetzen lassen. Persönlicher wird es aber, wenn langsam nach und nach einzelne Komponenten eingeführt werden.
So kann beispielsweise zuerst einmal die Decken- und Wandverkleidung angepasst werden. Wanne und Waschbecken müssen für asiatisches Flair vielleicht gar nicht ausgetauscht werden, sondern eine neue Lichtführung lässt das Badezimmer buchstäblich in einem anderen Licht erscheinen … Die Lösungen sind so individuell wie die Räume selbst.
Titelbild: © istock.com – Joakim Leroy
Klaus Peters
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