Es ist heute sehr einfach, über das Internet, das Telefon oder auch vor Ort den Gasanbieter zu wechseln. Doch bei der Auswahl des richtigen Unternehmens müssen viele Details beachtet werden, um auch wirklich ein günstigstes und kundenfreundliches Angebot zu finden. Viele Verträge bergen geheime Fallstricke und auch scheinbare Vorteile wie eine Preisgarantie oder eine Bonuszahlung können ihre Tücken haben.
Einen Überblick im Tarifdschungel finden
Im Jahr 2006 wurde nach dem Strommarkt auch der für Gas liberalisiert, um auch hier einen höheren Wettbewerb zu ermöglichen. In der Folge haben sich zahlreiche Start-Ups, aber auch große Unternehmen auf die neuen Möglichkeiten konzentriert und eigene Produkte entwickelt. Um einen Überblick über die Bedingungen und die Preise der einzelnen Anbieter zu erhalten, sind Vergleichsrechner im Internet, wie TopTarif, zu der wichtigsten Informationsquelle geworden.
Anders als Testergebnisse von Institutionen wie die Stiftung Warentest, die sich eher für einen Vergleich der Vertragsbedingungen eignen, sind die Portale bei den Preisen laufend auf einem aktuellen Stand. Sie bieten darüber hinaus häufig Filter an, über die sich gewünschte Extras wie Preisgarantien auswählen lassen und errechnen so aus der Vielzahl der Tarife das geeignete und gewünschte Angebot.
Video: Gasanbieter – Sparen durch Vergleichen
Kein Geld ohne eine Leistung
Mit wenigen Ausnahmen ist es niemals sinnvoll, Gas über Vorkasse zu bezahlen oder eine Kaution zu hinterlegen. Lediglich falls der Anbieter eine Genossenschaft ist und über die Kaution Anteile erworben werden, kann eine Ausnahme von der Regel gemacht werden. Das gilt aber auch nur, solange der Vertrag keine sogenannte Nachschusspflicht enthält. In diesem Fall kann nämlich von dem Teilhaber verlangt werden, gemäß seinem Anteil eventuelle Verluste auszugleichen.
Bei einer Vorkasse bekommt der Anbieter hingegen ein praktisch zinsloses Darlehen von seinen Kunden, über das er frei verfügen kann. In beiden Fällen gilt zudem: Sollte es zu einer Insolvenz kommen, ist das gezahlte Geld mit hoher Wahrscheinlichkeit ersatzlos verloren. Für einen Wechsel, einen angeblichen Neuanschluss oder eine Umstellung der Zähler muss der Kunde in keinem Fall eine Gebühr zahlen. Um Anbieter mit solchen Bedingungen muss in jedem Fall ein großer Bogen gemacht werden.
Wer hat den Vorteil und wer den Nachteil?
Viele Unternehmen versuchen, ihre Kunden mit einer Preisgarantie zu locken. Das mag auf den ersten Blick attraktiv und verlässlich wirken, birgt jedoch in der Realität zwei Gefahren. Zuerst sind diese Garantien häufig an relativ lange Laufzeiten gebunden, die einen Wechsel unmöglich machen. Zum anderen unterliegt auch der Gasmarkt mitunter heftigen Schwankungen, die nach oben, aber eben auch nach unten führen können.
Langfristige Preisgarantien sind in der Regel so berechnet, dass Schwankungen nach oben in einem erwartbaren Rahmen bereits ausgeglichen werden. Sinkt der Preis also, zahlt der Kunde doppelt und kann darüber hinaus nicht aus dem Vertrag aussteigen. Ein ähnliches Szenario ergibt sich bei den Bonuszahlungen. Diese werden oft mit einer Laufzeit von 12 Monaten gekoppelt und vertraglich erst im 13. Monat ausgezahlt. Praktisch haben diese Verträge also eine Mindestlaufzeit von zwei Jahren, falls der Bonus in Anspruch genommen werden soll.
Angebote vergleichen und Laufzeit beachten
Prinzipiell gilt bei einem Wechsel des Gasanbieters nahezu dasselbe wie bei Stromverträgen: Für einen optimalen Überblick über die hohe Anzahl der unterschiedlichen Tarife ist es empfehlenswert, Vergleichsrechner auf entsprechenden Portalen zu verwenden. Eine kurze Mindestlaufzeit sollte immer im Mittelpunkt stehen, falls durch eine längere Bindung nicht deutliche Vorteile entstehen, die einen solchen Nachteil rechtfertigen. Lange Kündigungsfristen sind grundsätzlich inakzeptabel und sprechen für eine geringe Kundenfreundlichkeit.
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Klaus Peters
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