Beim Kauf neuer Bettwäsche alleine auf die Optik zu achten, wäre ein wenig zu kurz gefasst. Denn wenngleich das Aussehen ein ganz entscheidender Punkt ist, gibt es noch viele weitere Kriterien, die deutlich wichtiger sind und daher übergeordnete Beachtung verdienen.
Wozu ist Bettwäsche überhaupt da?
Selbstverständlich dient Bettwäsche der Ästhetik. Darüber hinaus ist sie aber auch von praktischem Nutzen. So schützt sie zum Beispiel die Bettware, also Decken, Kissen und Matratzen vor Schmutz. Zudem dient sie dazu, Schweiß und Hautschuppen aufzufangen, um eine Ausbreitung von Hausmilben zu verhindern. Ein Punkt, der gerade für Leute mit Hausstauballergie unsagbar wichtig ist. Ferner soll Bettwäsche einen ebenso erholsamen wie gesunden Schlaf begünstigen, indem sie den Liegekomfort verbessert und im Winter zusätzliche Wärme spendet.
Eine kurze Checkliste
Als Erstes gilt es, Bettwäsche in der passenden Größe auszusuchen. Erwähnung verdient dabei, dass die gängigen Standardgrößen von Land zu Land variieren können, weshalb spätestens bei Bestellungen über das Internet auf die genauen Zentimeterangaben geachtet werden sollte. Zudem ist wichtig, dass zumindest die Bettwäsche für den täglichen Gebrauch gut zu wechseln ist und sich auch bei hohen Temperaturen in der Maschine reinigen lässt.
Die Statistik zeigt den Umsatz mit Bettwäsche in den Jahren 2006 – 2012. Quelle: statista.de
Außerdem sollten Bettbezüge mit einem Verschluss ausgestattet sein, damit die Decken und Kissen nicht einfach herausrutschen können. Ideal wären dabei Reißverschlüsse, die nicht nur das Wechseln der Bettwäsche komfortabel machen, sondern im Vergleich zu Knöpfen auch einen deutlich besseren Schutz vor Milben bieten. Ferner sollte Bettwäsche möglichst atmungsaktiv und saugfähig sein.
Eine kleine Materialkunde
Wie gut Bettwäsche die meisten der zuvor genannten Kriterien erfüllt, hängt direkt von ihrem Material und dem Webeverfahren, das bei ihrer Herstellung Verwendung fand, ab. Als gängigste Materialien sind Baumwolle, Flachs, Seide und entsprechende Mischgewebe zu nennen. Darüber hinaus gibt es noch Spezialtextilien für den medizinischen Einsatz oder dergleichen sowie einige Exoten, die einen unnachahmlichen Liegekomfort oder aber eine unvergleichliche Optik versprechen.
Auf der endlos langscheinenden Liste an unterschiedlichen Stoffarten sind unter anderem Linon, Cretonne, Perkal, Batist, Seersucker, Satin und Jersey sowie Flanell oder Biber zu finden. Jede dieser und der vielen weiteren Gewebearte zeichnet sich für sich durch ganz eigene Besonderheiten aus. So sind zum Beispiel die Gewebearten Biber und Flanell dank ihrer aufgerauten Außenseiten besonders weich und warm, wohin gegen Satin sehr glatt und glänzend ist. Zu den Hauptvorzügen von Jersey und Seersucker zählt, dass aus ihnen gefertigte Bettwäsche nicht gebügelt werden muss.
Jersey ist zudem noch extrem dehnfähig. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass einfacher Single-Jersey aufgrund seiner Dehnbarkeit zum Ausleiern neigt, weshalb im Zweifelsfall lieber zu sogenanntem Interlock-Jersey gegriffen werden sollte, der trotz vergleichbarer Elastizität normalerweise deutlich formbeständiger ist.
Mit Brief und Siegel
Das mit Abstand wichtigste Kriterium beim Kauf von Bettwäsche ist, dass sie absolut frei von Chemikalien ist, die die Haut und/oder die Atemwege angreifen könnten. Daher sollte ausschließlich Bettwäsche mit diesbezüglichem Gütesiegel gekauft werden. Allerdings ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass Hersteller ihre Bettwäsche gerne mit hauseigenen Siegeln versehen, die leider nur bedingt aussagekräftig sind, weshalb in letzter Instanz bloß markenunabhängigen Gütesiegeln oder Zertifikaten uneingeschränktes Vertrauen geschenkt werden sollte. So zum Beispiel den beiden Naturtextil-Siegeln Better und Best vom Internationalen Verband der Naturtextilien (IVN), die sogar vom Greenpeace Einkaufsnetzwerk als empfehlenswert eingestuft werden. Daneben gibt es unter anderem noch das Siegel Öko-Tex Standard 100, welches von einem Verbund aus 13 Textilprüfinstituten verliehen wird.
Klaus Peters
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