Viele Gärtner tendieren dazu, pro Gemüsebeet immer nur eine einzige Gemüsesorte anzubauen, was zumindest aus Sicht der Überschaubarkeit auch durchaus legitim ist. Der wahre Weg zu einem möglichst ertragreichen Nutzgarten, bei dem man sogar auf den Einsatz von künstlichem Dünger sowie Pestiziden und Herbiziden verzichten kann, führt jedoch über das Anlegen von sogenannten Mischkulturen.
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Natürlicher Pflanzenschutz dank sinnvoller Mischkultur
Herkömmliche Monokulturen, bei denen je Beet immer nur eine Pflanzenart angebaut wird, sind sehr anfällig für Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. Bei einer Mischkultur werden hingegen verschiedene Pflanzen dahin gehend miteinander kombiniert, dass sie sich gegenseitig auf ganz natürliche Weise vor dem Befall durch Schädlinge schützen.
So zum Beispiel die Kombination von Salat und Bohnen mit stark duftenden Kräutern, wie etwa Basilikum oder Dill, die mit ihrem intensiven Geruch Blattläuse und andere Schädlinge abschrecken. Kohlpflanzen kann man wiederum vor dem Kohlweißling schützen, indem man in das betreffende Gemüsebeet noch Tomaten oder Sellerie anbaut.
Ein Beispiel für eine Mischkultur, bei denen sich die angebauten Pflanzen gegenseitig vor ihren jeweiligen „Erzfeinden“ schützen, ist die Kombination von Möhren mit Zwiebeln, durch die sowohl Möhrenfliegen, als auch Zwiebelfliegen ferngehalten werden. Des Weiteren spricht für Mischkulturen, dass sie die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten je nach Pflanzenkombination signifikant erschweren.
Mischkulturen sind schonend für den Boden
Ein Problem von Monokulturen ist, dass sie den Boden sehr einseitig auslaugen, was entweder ein Düngen oder aber eine von Jahr zu Jahr wechselnde Beetfolge erforderlich macht. Bei Mischkulturen besteht dieses Problem nicht, sofern man gezielt Pflanzen mit einem unterschiedlichen Nährstoffbedarf anbaut. Ideal wäre dabei selbstverständlich, wenn die Pflanzen, wie zum Beispiel im Fall von Kohl und Sellerie, einen grundgegensätzlichen Nährstoffbedarf hätten.
Gemeinhin reicht es aber zumeist schon völlig aus, darauf zu achten, Starkzehrer, wie etwa Kartoffeln, Kürbisse, Tomaten oder auch Gurken, stets mit Schwachzehrern, zu denen unter anderem Erbsen, Bohnen und Salat gehören, oder höchstens mit Mittelzehrern, wie zum Beispiel Zwiebeln, zu kombinieren. Wer sich das Gießen des Gemüsebeets sparen möchte, sollte zudem darauf bedacht sein, besonders „durstige“ Pflanzen immer mit möglichst genügsamen Pflanzen zu kombinieren. Wer das Gemüsebeet hingegen gießen und im Zweifelsfall zudem auch noch düngen möchte, sollte selbstverständlich nur Pflanzen mit einem vergleichbaren Nährstoff- sowie Wasserbedarf zusammen anbauen.
Video: Naturgarten kurz erklärt: Mischkultur
Mischkulturen empfehlen sich nicht nur für den Gemüsegarten
Die Vorzüge von Mischkulturen kommen selbstverständlich nicht nur bei Nutzpflanzen, sondern ebenso bei Zierpflanzen zum Tragen. Wobei in diesem Zusammenhang anzumerken ist, dass es an sich keinen Grund gibt, Nutzpflanzen nicht mit Zierpflanzen zu kombinieren. Tatsächlich kann man den Ertrag des Gemüsegartens auf diese Weise sogar signifikant steigern, zumal blühende Blumen bekanntlich Bienen und sonstige Bestäuber anlocken. Ungeachtet dessen sind schöne Blumen eine optische Bereicherung für jeden Gemüsegarten.
Auf die Mischung kommt es an!
Mischkulturen bieten im Vergleich zu Monokulturen zahllose Vorzüge. Damit die Vorzüge aber tatsächlich zum Tragen kommen, muss die Kombination aus verschiedenen Pflanzen stimmen. Daher sollten sich ungeübte Gärtner, die bislang noch kaum eigene Erfahrungen sammeln konnten, zunächst an altbewährte Kombinationen halten, zumal man durch eine falsche Pflanzenkombination im schlimmsten Fall sogar einen Schädlingsbefall oder eine Krankheitsausbreitung begünstigen könnte.
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Klaus Peters
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