Wer bei der Gestaltung und Einrichtung seines Eigenheimes nicht nur auf besondere Optik, sondern auch auf Funktionalität und Behaglichkeit setzt, der hat beim Bodenbelag zwei Möglichkeiten. Entweder er entscheidet sich für Holzdekor oder aber echtes Holz, wobei teilweise deutliche Qualitätsunterschiede festzustellen sind.
- Laminat oder Holz - nicht nur eine Frage des Preises
- Video: Laminat verlegen - Schritt für Schritt erklärt !
- Oberflächenempfindlichkeit ist wesentliche Entscheidungsgrundlage
- Funktionalität von Parkett- und Laminatböden ist unterschiedlich
- Video: Parkett geölt: Vor- und Nachteile
- Entscheidung für Fußbodenbelag muss verglichen werden
Laminat oder Holz – nicht nur eine Frage des Preises
Es liegt auf der Hand, dass preisbewusste Konsumenten eher zu Laminat tendieren. Auch in Sachen Strapazierfähigkeit hat Laminat die Nase vorne, doch echte Liebhaber von Holz und seiner wunderschönen Oberfläche wählen dann doch lieber Fertigparkett. Für Laien sind die Unterschiede der beiden Bodenbeläge kaum zu erkennen, doch bei der Entscheidung sollte nicht allein der finanzielle Aufwand oder aber das Gefühl entscheiden. In Sachen Umweltbewusstsein oder gesundheitlicher Belastungen sind auch die Laminatböden nicht zu unterschätzen, auch wenn natürlich der Rohstoff Holz eindeutig im Vorteil liegt. Doch auch beim Laminat ist die Abgabe von Formaldehyd oder Lösemitteln kaum vorhanden, und dennoch gibt es deutliche Qualitätsunterschiede zwischen Holz und Laminat.
Diese liegen vor allem in der Haltbarkeit, die bei letztgenanntem Bodenbelag durch die Angabe von individuellen Nutzungsklassen festgelegt ist. Wer einen Wohnbereich damit auslegt, der sollte vor allem die Nutzungsklasse 23/31 wählen. Vor der Entscheidung für einen Bodenbelag ist auch zu klären, welche Heizung im Haus oder in der Wohnung installiert wird. Denn auch wenn sich grundsätzlich sowohl Parkett als auch Laminat für eine Fußbodenheizung eignen, ist hier im Detail Vorsicht geboten.
Grundsätzlich hat hier Laminat sogar deutliche Vorteile der Wärmeverteilung, da es einen schlechteren Wert bei der Wärmedämmung hat und damit diese schneller in die Umgebung abgibt. Bei der Verlegung ist allerdings darauf zu achten, dass es nur schwimmend verlegt wird.
Um zu gewährleisten, dass eine Fußbodenheizung effektiv wärmt und dabei noch Energie sparend arbeitet, sollten Parkettböden auf der ganzen Fläche verklebt werden. Klar ist, dass hier genau auf die individuellen Herstellerangaben geachtet werden sollte, denn je größer die Wärmedämmung beim Parkett desto höher muss die Heizwassertemperatur der Fußbodenheizung ausgerichtet sein.
Video: Laminat verlegen – Schritt für Schritt erklärt !
Oberflächenempfindlichkeit ist wesentliche Entscheidungsgrundlage
Neben der Optik, bei der Parkett natürlich deutlich überzeugt, geht es aber auch um die Reaktion der Oberflächen auf Flecken oder Nässe. Hier liegt das Ergebnis sprichwörtlich in der Natur der Sache, denn Holz ist einfach saugfähiger als Laminat. Das heißt aber auch, dass Parkett einfach um ein vielfaches empfindlicher ist, was nicht in einem Haushalt, in dem Kinder leben, entscheidend für die Bodenauswahl ist. Auch bei der Reinigung und Pflege ist bei einem Parkettbelag wesentlich vorsichtiger vorzugehen als bei einem Laminat, den man jederzeit feucht aufwischen kann.
Das heißt beim Um- oder Auszug kann der Bodenbelag einfach herausgenommen und in das neue Zuhause mitgebracht werden. Hier gilt es allerdings zu bedenken, dass eine bereits beanspruchte Klickverbindung mit der Dauer ihre Festigkeit verlieren kann.
Für Holzböden sollten dagegen nur nebelfeuchte Tücher zum Wischen verwendet werden.hauptsächlich geklickt statt geklebt. Das heißt, sie verfügen über eine spezielle Fräsung an den Kanten. Werden Nut und Feder hier schräg aneinander gelegt, rasten sie bei Herunterdrücken eines weiteren Elements ein. So hält die Verbindung komplett ohne Leim, womit auch einmal Heimwerker bei der Bodenverlegung Hand anlegen können und nicht immer gleich der Profi geholt werden muss. Viele Hersteller argumentieren auch für diese neue Technik, weil sich die Elemente wieder einfach lösen lassen.
Funktionalität von Parkett- und Laminatböden ist unterschiedlich
Wer nicht alleine in einem Haus wohnt sondern Nachbarn in einem unteren Stockwerk hat, sollte auf eine Trittschalldämmung Wert legen. Hier kommt entweder Rippenpappe, Schaumvlies oder aber Kork- und Gummimatten zum Einsatz, die einfach unter den Bodenelementen verlegt werden. Viel aufwändiger ist es allerdings, wenn jemand den Trittschall innerhalb eines Raumes minimieren möchte. Gerade wer mit Straßenschuhen in der Wohnung unterwegs ist, macht ganz schön viel Lärm. Wer einen großen Raum mit Laminatböden auslegt, der hat schnell das Problem, dass sich der Untergrund elektrostatisch auflädt. Hier kann sich der Laminatboden absolut nicht bewähren, denn bei einer Prüfung der Stiftung Warentest erreichten hier Personen, die über den Boden gingen, bis zu 9 oder sogar 10 Kilovolt Aufladung, was durchaus als unangenehm wahr genommen wird. Werte unter 3 Kilovolt hingegen werden kaum wahr genommen. Elektronische Geräte, die empfindlich sind, können bei diesem Belag sogar Schaden nehmen oder kaputt gehen.
Empfohlener Artikel zum Weiterlesen: Parkett-Berater: Herstellergarantien von Holzfußböden.
Video: Parkett geölt: Vor- und Nachteile
Entscheidung für Fußbodenbelag muss verglichen werden
Es sind viele Aspekte, die bei der Wahl des Fußbodenbelages zu berücksichtigen sind. Neben der finanziellen Frage und den gesundheitlichen Aspekten geht es darum, dass die Raumgestaltung mit Parkett oder Laminat mit Heizung und den Ansprüchen seiner Bewohner abgestimmt ist.
Empfohlener Artikel zum Weiterlesen: Die Wohnung mit Hilfe von Fliesen modern einrichten
Titelbild © INSAGO – Shutterstock.com
Klaus Peters
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