Shabby Chic bezeichnet einen Einrichtungsstil, der mit Möbeln und Elementen in gebrauchter Optik punktet. Die Inneneinrichtung und einzelne Gegenstände sollen dabei eine Geschichte erzählen. Alles dreht sich um Einrichtungsgegenstände, die kreativ und in neuer Art und Weise individuell zusammengestellt werden. Bei Streifzügen über Flohmärkte oder beim Stöbern im Sperrmüll am Straßenrand findet man bestimmt kleine Schätze, die in den eigenen vier Wänden eine tolle Optik im Shabby Chic ergeben.
Shabby Chic: Möbel, die aussehen, wie von gestern
Es geht zwar um Gebrauchsspuren auf den Shabby Chic Elementen, aber nicht um Flecken oder Schmutz. Vielmehr sollen die Gegenstände ihre eigene Geschichte erzählen. Daher ist Shabby Chic eher an Vintage angelehnt und tendiert damit in die Richtung von Antiquitäten.
Die Möbel werden dabei in der Regel aufwendig überarbeitet. Typisch ist gekalktes Holz und Beiztechniken, die die Maserung des Holzes hervorheben. Ebenso dürfen die Möbel auch über raue Stellen verfügen, die aussehen, als hätte der Zahn der Zeit die Farbe abblättern lassen.
Die stilprägenden Materialien sind natürliche Stoffe und Fasern, wie Leder mit Gebrauchsspuren, Baumwolle, Holz, Samt und Seide. Erlaubt ist alles, was die Wohnung einladend und gemütlich macht. Die Möbel werden beim Shabby Chic einer neuen Verwendung zugeführt. So wird aus einer alten Holztruhe ein interessanter Couchtisch für das Wohnzimmer im Shabby Style. Omas Anrichte wird gebeizt und bekommt eine neue Rolle als schönes Einzelstück im Wohnzimmer.
Historische Zitate in Wand, Boden und Dekoration
Die Möbel sind vornehmlich in hellen Farben gehalten. Eine passende Dekoration dazu sind Stoffe, Kissen und Plaids im Patchwork-Design. Alte und reich verzierte Fliesen schmücken Wände und Böden. Auch Holzbohlen kommen als Bodenbelag im Shabby Chic zum Zug.
Bilderrahmen aus gebeiztem Holz in unterschiedlichen Größen unterstreichen die Individualität beim Shabby Chic. Auch schön; die Wasserwaage kann man beim Aufhängen der Rahmen weglassen. Die Bilder können und sollen schief zueinander hängen. Das gibt dem Shabby Chic etwas Unfertiges und Unkompliziertes.
Video: So schön ist der Shabby Chic Stil
Selbstgemachtes ist Trumpf
Selbstverständlich kann man mit ein wenig handwerklichem Geschick auch vorhandene Einrichtungsgegenstände selbst in den Shabby Style umwandeln. So kann man zum Beispiel einen alten Stuhl weiß streichen und mit verschiedenfarbigen leeren Glasflaschen dekorieren. Große Spiegel mit reich verzierten Rahmen werden weiß gestrichen und unkompliziert an die Wand gelehnt. Für die ganz besondere Note kann man Kleiderbügel mit Blumenmotiven auf rosarotem Grund bemalen.
Ein praktischer Schlüsselhalter kann schnell und einfach aus Holzresten mit alten gebogenen Haken versehen werden. Die Haken sollten allerdings Patina haben. Nur wenn sie schön angelaufen sind, ergeben sie den Stil des Shabby Chic. Selbst in modern eingerichteten Wohnungen können Einzelstücke im Shabby Chic interessante Stilbrüche ergeben.
Pastellfarben und Blumen-Motive setzen Kontraste
Die Farbe Weiß ist im Shabby Chic eindeutig dominierend. Zarte Kontraste zum vorherrschenden Weiß bilden weiche Pastellfarben, hauptsächlich Rosa, Hellblau und Grün. Florale Muster und verspielte Herzen sind die beherrschenden Motive im Shabby Chic.
Die Muster sollen dabei ebenso eine Geschichte erzählen, wie die übrigen Einrichtungsgegenstände. Ganz gleich ob Streifen, Punkte, Karos, Ranken, es gibt keine Beschränkungen. Alles, was gefällt, kann im Shabby Chic individuell kombiniert werden.
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Klaus Peters
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