Die Energiewende ist in aller Munde. Jeden Freitag demonstrieren deutsche Schüler und Studenten für einen raschen Ausstieg aus der Atomenergie, sodass die Politiker sich unter Zugzwang sehen. Derzeit hat Deutschland einen Ausstieg aus der Braunkohle bis zum Jahr 2038 beschlossen, von Greenpeace gibt es jedoch auch erfolgversprechende Konzepte bis zum Jahr 2025. Immer mehr Deutsche steigen beim privaten Stromanbieter um auf erneuerbare Energien oder fragen sich zumindest: „Soll ich auf Ökostrom wechseln?“ Doch nicht nur für private Haushalte lohnt sich ein Umstieg auf grünen Strom, auch Unternehmen werden künftig steuerlich profitieren, wenn sie möglichst nachhaltig wirtschaften und den Planeten nicht weiter verschmutzen.
- Ökostrom wird immer beliebter
- Was ist Ökostrom und wie wird dieser produziert?
- Die Stromquellen für grünen Strom: Ökostrom aus der Luft, aus dem Wasser, von der Sonne
- Video: Ohne Kohle und Atom - geht uns der Strom aus? | Harald Lesch
- Wie kann sonst noch mit dem Umdenken im eigenen Energieverhalten zum Erhalt der Umwelt beigetragen werden?
Ökostrom wird immer beliebter
Die Deutsche Bahn hat den Trend zum Wechsel auf Ökostrom schon lange erkannt und bietet seit vielen Jahren Bahnfahrten mit ökologisch erzeugtem Strom an.
Wie geht das? Während einige Bahnreisende vor allem auf einen günstigen Fahrpreis schauen, wächst die Zahl der ökologisch bewusst denkenden Deutschen stetig.
Viele Menschen, die regelmäßig mit dem Zug fahren, geben gerne ein paar Euro mehr aus, damit zumindest ein Teil der benötigten Energie für die Zugfahrt aus ökologischen Quellen stammt.
Dieser Strom ist derzeit in Deutschland noch teurer, in skandinavischen Ländern aber herrscht ein Überschuss an Ökostrom, sodass dieser an die Bevölkerung verschenkt wird.
Was ist Ökostrom und wie wird dieser produziert?
Es gibt vielfältige Konzepte, die sehr gut funktionieren, um grünen Strom zu erzeugen. Sowohl bei Überlandfahrten mit dem eigenen Pkw, als auch bei langen Reisen mit der Bahn kann man es sehen: Windparks überall und auf einigen landwirtschaftlich bewirtschafteten Feldern stehen große Solaranlagen, anstatt Raps und Mais.
Agrarökonomen erhalten staatliche Unterstützung für die Produktion von Ökostrom – sowohl beim Bau von klimaneutralen Anlagen erhalten sie Subventionen vom Staat, wie auch für jede produzierte Kilowattstunde Gelder fließen.
Diese kommen jedoch nicht vom Staat, sondern von privaten Stromanbietern, die den Ökostrom in Privathaushalte und Firmen weiterleiten. Wer dabei derzeit die besten Konditionen für Abnehmer und Endverbraucher anbietet, ist gut aufgeschlüsselt in diesem objektiven Strom-Preisvergleich für Ökostrom ersichtlich.
Die Stromquellen für grünen Strom: Ökostrom aus der Luft, aus dem Wasser, von der Sonne
Neben Solar- und Windparks gibt es in Deutschland noch Wasserkraftwerke, die umweltfreundlichen Ökostrom produzieren. Diese sind häufig zusätzlich mit Windrädern im Meer ausgestattet. Genutzt wird dabei zum einen die Energie der Wellen, in speziellen Anlagen unter Wasser wird dabei durch die natürlich auftretende Wellenbewegung Energie für private Haushalte und auch für die Nutzung im industriellen Bereich gewonnen.
Damit diese Ökostrom Anlagen im Meer möglichst effizient arbeiten können, werden zusätzlich noch Windräder im Meer installiert.
Auf See herrscht stets mehr Wind und Sturm, Böen bis zu orkanartigen Windstärken sind über Ost- und Nordsee keine Seltenheit. Als der bundesweit gefürchtete Sturm „Emma“ über Deutschland tobte, gab es zum Beispiel in Mitteldeutschland Windstärken von bis zu 152 km/h, in der Schweiz 224 km/h, auf der Zugspitze tobte der Sturm sogar mit ganzen 335 km/h.
Über Nord- und Ostsee wurden Spitzenwerte gemessen, die denen im Inneren des Landes noch einmal deutlich überlegen waren. Wird bei günstigen Witterungsbedingungen zu viel Strom produziert, als unvermittelt verbraucht werden kann, wird dieser in riesigen Stromspeichern zwischengelagert und verpufft nicht etwa ungenutzt.
Video: Ohne Kohle und Atom – geht uns der Strom aus? | Harald Lesch
Wie kann sonst noch mit dem Umdenken im eigenen Energieverhalten zum Erhalt der Umwelt beigetragen werden?
Es gibt vielfältige Energiemodelle für Privathaushalte und Betriebe, die auf ein nachhaltiges Wirtschaften mit Energie ausgelegt sind. So kann die Umrüstung des Eigenheims auf eine Holzpellet-Heizung als besonders sauber und nachhaltig angesehen werden, nicht zuletzt schätzen viele Familien die enorme Kostenersparnis durch das Verbrennen von Holzpellets. Es ist mit Wassertaschen und Pufferspeichern der Pelletheizungen außerdem möglich, das Wasser für den gesamten Hausverbrauch zu erhitzen, ohne mit steigenden Ölpreisen kalkulieren zu müssen oder von der Verbrennung fossiler Brennstoffe abhängig zu sein.
Das eigene Handy oder der Firmenlaptop lassen sich mit ökologischen Powerbanks laden, die über mobile Solarpaneele aufgeladen werden. Wer seine Firma oder das Eigenheim mit Vorrichtungen zur Gewinnung von Ökostrom ausstattet, kann nicht nur in den Genuss von kostenlosem Strom kommen: Vielmehr lässt sich der produzierte Überschuss an grünem Strom in das allgemeine Stromnetz einspeisen – für jede Kilowattstunde gibt es bares Geld von privaten Stromanbietern wie unter dem Link weiter oben. Diese kaufen den Ökostrom auf und gewährleisten, dass bei einem Weiterverkauf an Endverbraucher keine fossilen Brennstoffe oder Atomenergie verwendet wurden.
Titelbild: © iStock – Petmal
Klaus Peters
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