Nicht immer bietet der Handel die fertigen Kerzen, welche zum Rest des Ambientes passen. Das regt die Kreativität an. Kerzen in allen möglichen Farben, Größen und Formen können problemlos selbst gegossen werden.
Wachs prägt die Kerze ganz besonders
Der Kerzenguss bereitet weder Schwierigkeiten, noch kostet er viel Zeit. Die kreative Beschäftigung bringt eine Menge Spaß. Einige Materialien und Werkzeuge werden für die DIY Kerzen („Do It Yourself“ Kerzen) benötigt.
- Stearinwachs, Paraffinwachs oder Bienenwachs-Pellets
- Wachsfarben
- Gießformen
- Dochte oder Holzstäbchen, auch Schaschlikspieße sind möglich
- Hitzequelle (Kochplatte), Schmelzgefäß und Schere
Zuerst wird das Wachs geschmolzen. Es kommt dazu in ein Gefäß, welches im Wasserbad auf einer Kochplatte steht. Das Wachsgefäß darf wegen der Feuergefahr nie direkt auf der Hitzequelle stehen. Feuerfeste Gläser eignen sich besonders gut als Schmelzbehältnisse. Eine Temperatur von 65 Grad Celsius darf dabei nicht überschritten werden – das Thermometer sorgt für die Einhaltung dieser Marke.
Auf den Docht kommt es an
Der Docht benötigt für den Guss eine ganz besondere Vorbereitung. Wird in eine offene Form, wie ein Trinkglas gegossen, ist er auf die passende Länge zu zuschneiden und mehrere Male in das flüssige Wachs zu tauchen. Beim ersten Eintauchen muss er sich ganz voll saugen.
Bei weiterem Tauchen lagert sich Schicht um Schicht um den Docht, um so stabil zu werden. Bis zur endgültigen Durchhärtung dauert es ca. 15 Minuten. Bei einer speziellen Kerzengießform braucht der Docht jedoch nicht gewachst zu werden. Er wird an einem Ende geknotet und von unten in die Form eingezogen, bis der Knoten an der Unterseite der Kerzenform anliegt. Auf der Offenseite wird er leicht gespannt und um ein dünnes Holzstäbchen geknotet, so dass er in der Mitte der Form verläuft.
Kniffe beim Guss sichern das Ergebnis
Das geschmolzene Wachs ist in der Regel farblos, für das Färben eignen sich spezielle Wachsfarben. Da sie sehr ergiebig sind, wird lediglich eine kleine Menge benötigt. So erhält das Endprodukt ein natürliches Aussehen.
Für verschiedenfarbige Schichten erhitzen die Kerzenbastler die Schmelze in mehreren Behältnissen und geben die jeweils gewünschte Farbe hinein. Das Gießen selbst bestimmt die spätere Oberflächenstruktur der Kerze. Kälteres Wachs ergibt eine matte Oberfläche, heißeres Wachs eine glatte.
Mehrfarbige Schichten trennen
Die einfarbige Kerze entsteht komplett in einem Arbeitsgang. Bei mehrfarbigen Endprodukten kommt Schicht für Schicht dazu. Es muss bei jeder Schicht gewartet werden, bis sich die Oberfläche verfestigt. Ein interessanter Effekt entsteht, wenn die Form während des Gießens schräg gehalten wird. So erscheinen diagonale Trennflächen.
Bald nach dem Fertiggießen wird beim Gießverfahren ins offene Gefäß, der Docht durch das weiche Wachs zum Grund des Gefäßes geführt. Sind die unteren Schichten bereits zu hart, kann mit dem Holzspieß ein Gang vorgestochen werden. Erst jetzt beginnt das Auskühlen der Kerze. Je nach Masse und Größe dauert das zwischen sechs und zehn Stunden.
DIY Kerzen leuchten das ganze Jahr
Zur Gartenparty, zum Weihnachtsfest oder zum Geburtstag bringen DIY Kerzen viel Freude. Die Herstellung macht Spaß und kann zur gelungenen Familienbastelei werden.
Auch als Geschenke eignen sich die DIY Kerzen ausgezeichnet. Der damit Bedachte merkt, dass für ihn wertvolle Zeit und kreative Mühe gespendet wurden. Gemeinsam mit dem Licht der Kerzen, sind das wertvolle Gaben in einer schnelllebigen Zeit.
Titelbild: ©iStock.com – AGLPhotoproductions
Klaus Peters
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