Vintage liegt im Trend, und zwar nicht nur in Sachen Möbel und Kleidung. Auch in der Küche hat die Nostalgie alter Dinge Einzug gehalten. Geschirr aus Omas und Uromas Tagen liegt im Trend. Mit ein paar Tricks und Tipps gelingt es ganz schnell, den Inhalt vom Küchenschrank auf „alt“ zu trimmen!
Alles außer Plastik: Omas Geschirr war haltbar
Wer auf Flohmärkten, in Museen, Trödelläden und natürlich in Omas Küche stöbert, wird schnell feststellen: Hier gibt es alles, aber kein Plastik. Töpfe aus Gusseisen und Emaille, Schüsseln aus Emaille, Siebe aus feinem Draht (aber nicht unbedingt rostfrei), Holz, Zinn und Aluminium sind normal gewesen. Geschnitten wurde auf Holz, die Messer hatten Stahlschneiden und Holzgriffe oder waren am Griff ebenfalls emailliert.
Becher, Tassen, Teller und Schalen waren aus Keramik, Steingut oder Porzellan, seltener aus Glas. Kunststoff war und ist nicht haltbar. Der erste Schritt hin zum Oma-Chic in der Küche besteht darin, Kunststoff zu vermeiden. Das ist übrigens auch aus Gründen der Hygiene sinnvoll.
Schlicht und zeitlos, sonntags mit Goldrand
Viereckige Teller, schwarzes Glas für die Suppe oder stark geometrische Muster in schreienden Farben gab es bei Oma nicht. Dass Geschirr Modewellen unterliegt und jedes Jahr ein anderes Design haben muss, ist eine moderne Erfindung und alles andere als nachhaltig. Omas Geschirr war meist schlicht, so dass es eigentlich immer gut aussah. Meist war es schlicht weiß, konnte mit allen Tischdecken kombiniert werden und passte zu Schmalzbrot genauso wie zu Rotkohl und Braten.
Manchmal kam es in zarten Blümchendekors daher, traditionelles Geschirr konnte aber immer beliebig kombiniert werden. Und sonntags musste es natürlich Goldrand sein: Traditionelles Geschirr in Weiß mit einem feinen, goldenen Rand. Dieses Geschirr ist empfindlich, und der Goldrand nutzte sich mit der Zeit ab. Denn, anders als heute, bestand er noch aus echtem aufgedampftem Gold und nicht aus einer aufgemalten Lasur.
Schlichtes Geschirr selbst in traditionelles Geschirr verwandeln
Wer schlichte weiße Tassen und Teller zu Hause im Schrank stehen hat, kann dem Geschirr eigentlich recht schnell zum Vintage-Look verhelfen. Erst einmal ist schlicht weiß ohnehin schon ziemlich Vintage, solange die Teller und Schalen, Tassen und Becher runde Formen haben und nicht allzu exotisch aussehen.
Und wer dann doch noch etwas Farbe ins Spiel bringen will, findet im Bastelbedarf wie auch im Baumarkt Porzellan- und Glasmaler. Diese Stifte verhelfen Porzellan, Glas und Keramik zu einem zweiten Leben. Die Farben lassen sich im Backofen einbrennen und sind recht haltbar, teilweise sogar spülmaschinenfest. Das ist mehr, als Omas Originalgeschirr konnte! Anregungen, Formen, Blütenmuster und Vorlagen für Ranken und anderes finden sich im Internet.
Video: How To: Porzellan bemalen mit Spitzendeckchenmuster
Auf Funktionalität und lange Haltbarkeit ausgelegt
Vom Material über die Anzahl an einzelnen Stücken bis hin zum Design war bei Oma eigentlich alles auf Funktionalität ausgelegt. Die Materialien sollten leicht zu reinigen und hygienisch sein, traditionelles Geschirr durfte nicht so leicht kaputt gehen. Es musste weitervererbt werden.
Übrigens: Omas Gläser lassen sich nicht so leicht nachmachen. Denn Oma trank oft aus Senfgläsern oder den Gläsern mit Werbeaufdruck, die die Getränkehersteller manchmal als Geschenke verteilten. Da Oma in der Nachkriegszeit arbeiten und Kinder großziehen musste und keinen gut verdienenden Opa zur Seite stehen hatte, wurde auch Geschirr mit Riss oder abgeplatzten Stellen weiter verwendet …
Titelbild: ©istock.com – ojoel
Klaus Peters
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